Azrath-11 – Ov Tentacles And Spirals Tipp

Azrath-11 – Ov Tentacles And Spirals
    Blackened Death Metal

    Label: Punishment 18/TWS Music
    VÖ: 22.02.13
    Bewertung:8/10

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Dass es in Italien auch harte und düstere Mucke gibt, wissen wir spätestens seit FLESHGOD APOCALYPSE, die ähnlich wie AZRATH-11 seit ungefähr sechs Jahren die Welt mit Stiefeltritten versorgen. Auf dem neuesten und zweiten Werk widmen sich AZRATH-11 Fantasy-Geschichten und magischen, okkulten Storys, von denen sie mit herben Tönen erzählen.

Im Intro wird der Klangteppich ausgerollt, der mit verstörend dissonanten Klängen schon prima Stolperfallen einbaut. Der Wegweiser ist gesetzt und man wandert gespannt in Richtung eines ungemütlichen Ungetüms, das einem eine dreiviertel Stunde durch die Ohren rauscht.
Ein heftiges Blastgewitter zieht gleich zu Beginn über den Kopf hinweg – brutalstes Geknüppel auf Speed, wie man es von oben genannten Kollegen auch kennt. Dabei schreien manchmal orgiastisch mehrere Dämonen durch den Windkanal, so dass die Gänsehaut nicht lange auf sich warten lässt. Um eine Kampfpause gegen die Tentakel einlegen zu können, werden immer wieder passende Soli eingestreut, die aber nicht den Charakter des Höllenrittes wegnehmen.

Wenn sich in „Maelstrom Descent" das Unwetter abermals heftig entlädt, schießt mir wie ein Blitz BEHEMOTH durch den Sinn, die in ähnlicher Manier eine bösartig-brutale Atmosphäre kreieren. Während einem in Höchstgeschwindigkeit nur so auf den Schädel eingeprügelt wird, zeigen dunkle Gesänge in „Surge", dass auch geisterhafte Wesen anwesend sind, die das Gemetzel stimmungsvoll in die Tiefe ziehen.

Fast verträumte Entspannung bietet dann in „Sunset Ov The Abysmal Embrace" eine gemächliche solistische Einlage, die von schwer groovenden Riffs umrahmt ist. „Beholding The Oceans" wartet mit kurzem, dramatischem Klargesang auf, denn neben unerbittlichen Riffsalven wissen die Italiener auch, wie man Untergangsstimmung erzeugt, ohne sich mit Keyboard-Teppichen einzulullen.
Wenn man genau hinhört, tauchen am Ende von Song Nummer Neun wieder ähnlich fiese Harmonien wie im Intro auf. Auch die Übergänge der nicht übermäßig lang gestalteten Songs sind immer stimmig, so dass man sich getrost in voller Spiellänge vermöbeln lassen kann.
Zum Abschluss gibt es ein Gruppenbellen zu derb schwungvollen Gitarrenklängen und als Rausschmeißer werden noch MORBID ANGEL gecovert, deren „God Ov Emptiness" sich sehr gut in den okkulten Reigen einfügt.

„Ov Tentacles And Spirals" ist nichts für schwache Nerven. Es wird musikalisch grobe Kost serviert, die einem mit angeschwärztem Messer den Nacken durchtrennt. Eine klasse Scheibe der Italiener, die im Brutalo-Sektor gerne mehr Gehör finden darf.
Manuel

"Größtenteils harmlos."