Resurrection - Social/Contract

Resurrection - Social/Contract
    Metalcore / Deathcore

    Label: Swell Creek / Soulfood Music
    VÖ: 29.03.2013
    Bewertung:6/10

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Die Belgier von RESURRECTION setzen sich mit „Towerwatch" ganz schwerfällig in Bewegung. Frei nach dem Motto „Erst vom Turm ganz locker die Lage überschauen!", der Sound klingt so staubtrocken und kühl, dass ich erst denke, es wäre ein Drumcomputer am Werk. Das legt sich aber ganz rasch mit dem folgenden „Chances", schnell wird klar, dass RESURRECTION mehr Wert auf Death Metal statt auf Core legen. Der heisere brutale Gesang und die abgehackten Death Metal Riffs stehen der Band sehr gut, selten unterbrochen von einem hohen, auflockernden Gitarrenriff. Häufig spuckt der Sänger derart angewidert aus, dass nur noch das Platsch von Spucke und Blut fehlt.

Die Stücke auf „Solid/Contract" sind quasi ineinander übergehend, so dass man den Eindruck hat, es könnte konzeptionell zusammenhängen. RESURRECTION kriegen in vielen Songs nochmals ganz kurz vor knapp die Kurve, denn kurz bevor es zu eintönig und belanglos wird, poltern die fünf Musiker meistens mit einem guten Riff um die Ecke. Irgendwas passt mir aber am Sound nicht, denn selbst wenn RESURRECTION mal Geschwindigkeit aufnehmen, fehlt es dem Lied noch immer an Drive. So bleibt die Platte klirrend kalt, und zwar durchgehend, deshalb mangelt es an Spitzen. Meiner Meinung nach liegt das an der Produktion, ob gewollt oder ungewollt. Aufgenommen wurde in den Savehaven Recordings Studios von Josh Schroeder, der und die Band scheinen es wohl so klingen lassen zu wollen. Mir geht dabei vieles unter, besonders was die Dynamik angeht.

„Black Shore Profit" ist das Glanzstück der Platte und muss sich dann tatsächlich vor internationalen Größen des Genres nicht verstecken, hier schlagen RESURRECTION langsam und stetig in die Wunden. Ich habe den Eindruck, das Stück könnte für die Band eine besondere Bedeutung haben. Sänger Maarten Janssen schreit hier besonders eindringlich und mischt noch eine weitere Gesangsnuance bei, die sehr gut passt. Stetig hämmert die Bassdrum von Simon Janssen gegen den hellen Synthiesound an, während uns die Schuldgefühle eingetrichtert werden. Starker Song mit packenden Shouts, leider etwas zu kurz... das folgende „Prey In The Desert" ist ähnlich aufgebaut und gleichermaßen (erfolgreich) anklagend und desillusionierend.

Für ein Debüt ist das Ergebnis (besonders zum Schluss hin!) mehr als ordentlich, aber noch klingen viele Stücke schemenhaft und unfertig und so richtig haben sich RESURRECTION aus ihrem Hafen noch nicht rausgetraut. Das kurze „Lighthouse" ist ein Beispiel dafür, hier wird mit hoffnungsvollem Sound gelockt, ohne dass die Band ihren Angriff beendet. Grundsätzlich ist „Solid/Contract" eine Ansammlung von überdurchschnittlichen, tollen Songfragmenten, aber im Arrangement der Songs noch nicht abschließend geglückt. Irgendwie sollten RESURRECTION auch gar nicht ausschließlich die Deathcoreschiene fahren und der Name ist jetzt auch nicht sooo der Brüller...

resurraction-band 2013