PERSEFONE benennen sich nach der aus der griechischen Mythologie stammenden Toten-, Unterwelt- und Fruchtbarkeitsgöttin Persephone. Dabei stammen die Jungs aus Andorra, dem kleinen Land zwischen Frankreich und Spanien und bringen mit „Spiritual Migration“ ihr mittlerweile viertes Album raus. Die Band gibt es schon seit 2001 – und ich habe noch nie etwas von ihr gehört.
Das vierte Werk des Sextetts klingt dermaßen frisch, neu, abwechslungsreich und durchweg fett produziert, dass es eine Wonne ist. Und dabei dachte ich noch beim Lesen der Beilage: „Och nö, die haben ein Keyboard? Erwartet mich da irgendeine neue Fantasy-Meets-Flinkefrickel-Metal-Band?“ Aber nach wenigen Minuten war dieses Vorurteil bereinigt und mir der Kiefer runtergeklappt. Ja, es wird gefrickelt. Ja, die Soli sind schnell. Und ja, es klingt teilweise auch nach den obligatorischen Fantasymetal Parts, wie sie auch BLIND GUARDIAN oder RHAPSODY OF FIRE einsetzen. Das Keyboard wird allerdings nur dann und wann gezielt eingesetzt und erinnert manchmal ein wenig an alte CHILDREN OF BODOM. Anschließend wird die schön aufgebaute, melodiöse Stimmung mit einem hammerharten Breakdown wieder auf den Boden der Härte zurück geholt. Stakkato Riffs treffen auf treibende Oldschool Deathmetal Parts, treffen auf höchst technisch anspruchsvolle Soli, wie man sie ebenfalls aus dem Fantasymetal oder von JOE SATRIANI kennt. Die Band selbst nennt OPETH, BORKNAGAR, ARCTURUS, SYMPHONY X oder auch CACOPHONY als ihre Einflüsse. Das passt ziemlich genau.
Technisch ist das Werk auf höchstem Niveau. Die Drums passen stets exakt, das Keyboard streut immer wieder Spannung ein. Der Bass knallt und rollt. Die Gitarren wechseln sich sehr schön ab und feuern eine Riffsalve nach der anderen ab. Der Sänger wechselt problemlos, aber nicht übertrieben, zwischen wüsten Growls und Klargesang hin und her und klingt dabei des Öfteren nach SCAR SYMMETRY. Gemixt wurde „Spiritual Migration“ zur Krönung noch von Jacob Hansen und klingt dementsprechend fett.
Dass ich noch nie etwas von dieser Band gehört hatte, ist beinahe peinlich. Ich persönliche liebe dieses unglaublich abwechslungsreiche Album und kann mich nicht satt daran hören – ich finde immer wieder etwas Neues, das mich begeistert. Für mich schon jetzt die Überraschung des Jahres!
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF