EXHUMED aus Kalifornien haben in ihrer 23-jährigen Karriere eine beeindruckende Menge an Alben, Eps, Demos und Splits in ihrer Diskografie vorzuweisen, und auch die Liste der Ex-Musiker ist nicht gerade kurz.
Und doch schafft es die Gore-Death Truppe, im Jahre 2013 beeindruckend hungrig, jung und frisch zu klingen. Die Gitarren auf „Necrocracy“ klingen modern schneidend, aber nicht zu steril – die Drums sehr druckvoll und fast schon zu sauber für meinen Geschmack.
Der Opener „Coins Upon The Eyes“ beginnt mit einem typischen Death-Metal Riff, um dann in ein groovigeres Riff überzugehen. Zusammen mit den Vocals, die mal geisteskrank gekreischt an einen gewissen Zetro erinnern, aber auch gern mal sehr tief aus der Kehle kommen (vor allem dann), erinnern die Songs an LAMB OF GOD - dass EXHUMED allerdings viel dreckiger klingen als ihre Kollegen aus Virginia, zeigt das restliche Songmaterial in bester Gore-Manier.
Die Band hat ein gutes Gespür für Death-Metal Riffs, die zwar niemals stumpf klingen, aber auch niemals so technisch, dass die Eingängigkeit zu kurz kommt. Und diese ist auf „Necrocracy“ in angenehmem Maße vorhanden – sodass die Songs gut im Kopf bleiben. Das einzige, was dem Album fehlt, ist ein kleiner Funken Variabilität – die Songs treten hauptsächlich ordentlich aufs Gaspedal, sodass man eine abwechslungsreiche Verschnaufpause gut vertragen könnte – zumindest ging es mir so.
Der beste Song des Albums, „Dysmorphic“ hat so einen kleinen Ruhepol, der zur Songmitte mit ruhigen Klängen die Bremsen anzieht, um dann wieder die Groovekeule zu schwingen. Das Material ist durchweg stark, allerdings ist mir aufgefallen, dass das stärkste Songmaterial sich auf der A-Seite befindet - „Coins Upon The Eyes“, „The Shape of Deaths To Come“, der Titeltrack und das erwähnte „Dysmorphic“ - alles astreine Hits, sofern man dieses Wort in einer Death-Metal Rezension überhaupt benutzen darf.
EXHUMED überzeugen hier mit einem Death-Metal Brett voller starker Riffs, das dank songwriterischem Können nicht einfach am Hörer vorbeirauscht. Daumen hoch!