Link: http://www.darknessbyoath.com
http://www.myspace.com/darknessbyoath
Von der iberischen Halbinsel ist mir bisher eher power-metallisches über den Weg gelaufen, so dass ich vor dem ersten Durchgang gespannt bin, ob spanische Tanzmelodien auch im Death Metal vorkommen.
Ich kann schon mal verraten: Sie kommen nicht vor. Auch wenn dies erst der zweite Output der Bande ist, klingt es nicht, als ob sie eine große Kehrtwende vorhätten und zur klassischen Ballmusik umschwenken wollten.
Also, laut Angaben im Internet und Infozettel hat die Band nur einen Sänger, was eigentlich gang und gäbe ist. Aber diese aggressive Stimmvielfalt finde ich wirklich stark. Dabei ist es kein spezielles Charisma, kein großes individuelles Timbre, aber mit welcher Energie hier in allen Höhen und Tiefen geschrieen wird, sollte man doch positiv erwähnen. In „Bleeding For My Sins" gibt es sogar kurz cleanen Gesang, der nicht allzu stark hervortritt, aber sonst in Ordnung geht.
Während des Öfteren deutlich schwedische Einflüsse zu hören sind, wird's in „My Own Mind" auch mal ein bisschen thrashig. Melancholie-Harmonien werden trotz tragischer Momente recht zügig in „Kingdom Of Denial" durchgeschleust. Der Schwedeneinschlag dürfte allerdings nicht nur von Herrn Swanö kommen, der das Album gemixt und gemastert hat und sich mit dem Tod in Schweden bei BLOODBATH, DISSECTION oder DARK FUNERAL bestens auskennt (Anmerkung: Ich weiß, dass letztere definitiv keine Melo-Death-Band ist). Denn die Mitglieder geben selbst gerne an, dass sie sich die nordische Mucke mal auf den Plattenteller legen.
Da die Burschen jedenfalls hörbar keine Keyboards einsetzen, ist der Rübe-ab-Effekt meines Erachtens ein bisschen höher, als bei „original" schwedischen Bands wie DARK TRANQUILLITY, IN FLAMES oder AMORPHIS. Als kleinen Wermutstropfen würde ich das zu klinisch produzierte Drumming nennen, was doch einen Tick zu stark auffällt ohne auffallend besonders zu sein. Wenn auch kein Überhit dabei ist, sollte ein Elchjäger in blau-gelb sich die Scheibe mal gemütlich aufs Geweih legen. Denn ich finde, Spanien hat durchaus ein bisschen was von Schweden.
Stil (Spielzeit): Melodic Death Metal (41:06)
Label/Vertrieb (VÖ): Cyclone Empire/Soulfood (27.03.09)
Bewertung: 7,5/10
Manuel
"Größtenteils harmlos."