Dem Cover nach zu schließen, wurde der Samariter erschossen. Die Finnen waren's. Schon seit einigen Jahren ist eine Fünfer-Gruppe aus dem Norden auf der Suche, jetzt haben sie ihn gefunden. Nach einiger Anlaufzeit wurde nun aus dem Hinterhalt der Revolver abgefeuert und das Debütalbum ins Leben geschossen.
Bei dem dreckigen Sound muss ich gleich zu Beginn immer wieder an SKELETONWITCH denken. Ähnlich mörderisch gehen die Finnen zur Sache: thrashige Riffs, giftige Vocals der Frontdame und die Drums schubsen einen vorwärts.
„Laid To Waste" fährt eher auf der Todesbleischiene, besonnene Leads erzeugen eine melancholische Atmosphäre und die Frau am Mikro webt die Fäden der Aggression ein. In verschiedenen Geschwindigkeiten bieten die Finnländer eine abwechslungsreiche Mischung. Auch wenn manche Gitarren-Ideen an die Amott-Brüder von ARCH ENEMY erinnern, so filigran arbeiten Matti und Marko dann doch nicht – doch darum geht es auch gar nicht. Ungehobelter soll es sein und keine Doppel-Gitarren-Duelle geben, die sich in hübschen Melodien verlieren.
Solistische Raserei, wie sie in „Bleeding Ground" angeboten wird, dient zum Bestehen des Härtetests, während „Thunderbolt" als Zweiminüter im Rock'n'Roll-Modus für Eingängigkeit sorgt. Das folgende „DB13" ist ein melodischer Zug in die Hölle, doch bei genauerem Hinhören sind einige Zwischensequenzen der Sechssaiter weniger spektakulär, als man auf den ersten Blick meinen könnte.
Die niederländischen IZEGRIM oder die amerikanischen SKELETONWITCH wären ein Orientierungspunkt für Interessierte. Zwischen Groove, Death'n'Roll und melodischen Riffs zeigen DEAD SAMARITAN eine deftige Mischung in borstigem Sound. So gut der Braten auch schmeckt, er flutscht doch irgendwie zu schnell weg und es bleibt nicht allzu viel hängen.
Manuel
"Größtenteils harmlos."