Es lebe das Vorurteil. Besser ist das genaue Hinsehen.
Zuerst war es so: Ein flüchtiger Blick auf das Cover sagte mir, dass dieses Album keiner kennt und wahrscheinlich nicht braucht. Acht Songs sollen es sein und da steht etwas von Mini-CD. Seit zwei Jahren gibt es die Berliner – sie sind bestimmt jung und unerfahren. Aber das passt intuitiv irgendwie nicht zu dem Cover.
Zuerst war es so: Ein flüchtiger Blick auf das Cover sagte mir, dass dieses Album keiner kennt und wahrscheinlich nicht braucht. Acht Songs sollen es sein und da steht etwas von Mini-CD. Seit zwei Jahren gibt es die Berliner – sie sind bestimmt jung und unerfahren. Aber das passt intuitiv irgendwie nicht zu dem Cover.
Bei genauerem Hingucken war es dann so: Das Cover hat ein Typ namens Dedy gemacht, der auch für DEMONICAL oder GOREGAST zeichnet. Eigentlich sind es nur fünf bis sechs Songs (das Intro könnte auch als Song gelten) mit zwei Zwischenspielen und insgesamt sind's auch nur zwanzig Minuten Musik. Und außerdem haben die Jungs auch schon in diversen anderen Bands gespielt.
Also lohnt sich das Beschäftigen mit kleinen Details und vor allem mit der Mucke selbst.
In einem kurzen Präludium werden die Geschütze langsam herangerollt. In mittlerem Tempo präsentieren sich alle Teilnehmer, bevor die „Extinction Machine" aus allen Rohren feuert. Heftige Blasts, Gewehrsalven im Sekundentakt und gurgelnde menschliche Laute bestimmen das Szenario. Hat da jemand Ladehemmung, fragt man sich, als kurze Aussetzer den Song perforieren? Nein, nur ein weiterer rhythmischer Trick, denn schon in den ersten drei Minuten merkt man, dass die amerikanischen Vorbilder von SUFFOCATION ihre Wirkung zeigen.
Track Nummer vier bietet ein bisschen krasses Geschrei, was durchaus mit dem Corpsegrinder konkurrieren könnte. Im folgenden Liedchen wird als Extra auf dem Griffbrett des Sechssaiters slayeresk gedudelt.
„Veil Of Ignorance" glänzt mit dicken Grooves und flotten Soli, die das harte Gebolze prima aufpeppen. Im abschließenden „Masks Of Sorrow" wird stellenweise sogar zweistimmig an der Kreissäge gearbeitet und der Kopf wird automatisch in den Nickermodus gestellt.
Der Old-School-Sound erinnerte mich zuerst komischerweise an die recht unbekannten HYPNOS aus Tschechien. Ein Stückchen technischer als die deutschen Kollegen von PURGATORY sind DEHUMAN REIGN schon. SUFFOCATION oder IMMOLATION sind doch gute Anhaltspunkte. Aus Berlin kommt also eine kleine, aber feine Hartwurst-Platte mit Death Metal der alten Schule, der gerne auf ein ganzes Album ausgeweitet werden darf.
Manuel
"Größtenteils harmlos."