My Cold Embrace – Earth Exhausted (EP)

My Cold Embrace – Earth Exhausted (EP)
    Death Metal

    Label: Eigenregie
    VÖ: 26.07.13
    Bewertung:7/10

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Schon seit fünfzehn Jahren rumort es in Nordhessen. Sie nennen sich auch die „Death Metal Legion Cassel" und die Spitznamen, die man online findet, beweisen den Humor der Truppe. Auf diversen Samplern kommen sie vor und haben unter anderem auch schon zwei volle Alben hinter sich. Mit ihrer aktuellen EP feiern MY COLD EMBRACE also Geburtstag – relativ laut.

Als die Jungs mit „Yellow Bricks" loslegen, trommeln die Finger, zuckt der Nacken und man sieht sich automatisch nach dem nächsten Moshpit um – was in der eigenen Wohnung zur Aggression führen kann. Diese wird wiederum unterstützt von den fiesen Vocals und den dreckigen Gitarren, die einen Charme versprühen, als ob man sich gerade im Matsch gewälzt hätte.

Das flotte „In Oceans" wartet mit coolen Leads und dicken Grooves auf, während der Mann hinter der Schießbude sich kreativ verausgabt. Mit schicken Blasts wird einem der Hintern versohlt und man findet eine ordentliche Bandbreite von brutalem Gesang. Das könnte auch an dem lyrischen Konzept liegen, welches von einer düsteren Seefahrt in den Tod erzählt, da die Erde untergeht – das Ganze als Dialog von „Wind" und „Navigator".

„Teardown" stellt als vierter Track den vorerst abschließenden Höhepunkt dar, wenn der Schiffsfahrer in den Wogen untergeht. Dabei wird er heftig erwischt, und gegen Ende rastet die Bande völlig aus, bevor sie locker in den Untergrund groovt. Als Bonus gibt es dann noch eine Live-Aufnahme, die beweist, dass die Mitteldeutschen mit Schwung jede Bühne zerlegen.

So schmutzig wie die deutschen Kollegen von DISBELIEF, aber mit mehr Karacho und leicht schwedischem Anstrich brettern MY COLD EMBRACE durch ihre EP. Die D.I.Y.-Attitüde steht ihnen gut, der Sound zerfetzt professionell die Lauscher und bei unter 20 Minuten Spielzeit kann man gleich wieder von vorne anfangen. Starkes Teil!

Ach übrigens, für drei Euro kann man sich die Platte runterladen, für fünf schicken lassen und für Konzerte sind die Kassler immer zu haben – doch dabei gibt es kein Fleisch zu essen (sorry, der musste sein).

Manuel

"Größtenteils harmlos."