Im unheilvollen Intro werden die auf 80er getrimmten Gitarren und Drums kurz vorgestellt. Dann bricht das Geknatter los. Technische Riffs auf der Überholspur, Rhythmen für intellektuelle Headbanger und herbe Vocals zeigen den Inhalt des brodelnden Kessels.
Gurgelnd morbide klingt die Stimme, doch George Fisher hat ein bisschen mehr Power und so bösartig wie Chris Reifert von AUTOPSY ist die Stimmung auch nur manchmal.
Mit dem flotten Geholze in „Immortal Divine" und den schrägen Soli wabern durchaus CANNIBAL CORPSE durch die Gedanken. Auch sind MORBID ANGEL nicht weit, während eine Prise Groove hier und eine Blast-Attacke dort für Aufruhr sorgen sollen. Doch ganz aufrührend wirkt die Chose nicht – und das liegt nicht nur am Sound, bei dem der Bass selten Mitspracherecht besitzt. Old School ist ja prinzipiell in Ordnung, doch ein wenig mehr Druck in der Hose hätte das Bild differenzierter erscheinen lassen.
Einzelne Momente wecken den geneigten Kopfnicker auf, viel zu oft fliegt der Kanonen-Auswurf jedoch an den Lauschern vorbei, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen. DEROGATORY zocken ordentlich ihren ruppigen Stoff durch, doch trotz verschiedener Rhythmen und Riffs fasziniert diese Melange noch zu wenig.
DEROGATORY kommen nicht aus Florida, sondern Kalifornien. Vor drei Jahren brodelte bei L.A. der Boden und vier Jungs entsprangen einem Vulkan. Voller Energie schnappten sie sich ihre Instrumente und gaben Gas. Und sie kamen am Nikolaustag. „Above All Else" ist ihr erster Brocken klassisch amerikanischer Brutalo-Kost.
Manuel
"Größtenteils harmlos."