Nach einer gesprochenen Einleitung wird die Kettensäge angeschmissen. An der Reißleine ziehen und mit Schwung geht's ins Gehölz. Zunächst läuft alles auf Hochtouren. Die Waldarbeiter hämmern in dreckigem Sound durch den Opener, und die Gurgel wird ebenfalls mächtig malträtiert.
Durch eine Tempodrossel kommt ab und zu der Groove zum Vorschein. Die Stimmbänder geben ihr Bestes und die Rhythmusfraktion peppt die Chose auf, ohne zu technisch-komplex zu werden.
Als das flotte „Divers Of Death" einsetzt, beschleicht mich das Gefühl, dass ich das Hauptriff im vorigen Song in einer anderen Tonart schon einmal gehört habe. Doch wettgemacht durch einen schmissigen Brüll-Chorus in „Blood For God" geht das blutige Gerumpel unterhaltsam weiter.
„When The Tigers Roar" rennen alle los. In meist unreligiös höllischem Tempo rast die Bande durch den Wald. Gegen Ende wird dann nochmals die blasphemische Keule herausgeholt und die Würgelaute begleiten den tödlich langsamen Groove.
Das Rekotz-Label hat unlängst einige Bands bei ihren Veröffentlichungen unterstützt, die durchaus hörenswert sind. Dabei gibt es einiges auf die Ohren, wie modernen Sound von REVEL IN FLESH oder deftigen Grindcore von DEATH TOLL 80K. Ich würde sagen, HARM liegen irgendwie dazwischen.
Wer auf glattgebügelten Sound steht oder gar Keyboards hören will, sollte schnell weghören. Mit ihrem urigen Geprügel erfinden die Berliner nichts Neues, und das wollen sie auch gar nicht. „Cadaver Christi" ist einfach eine sehr gute Unterrichtsstunde in der guten alten Schule. Mehr braucht man nicht sagen. Prost!
Vor über vier Jahren rumpelten ein paar junge Herren in der deutschen Hauptstadt aneinander und wandelten dies in Musik um. Schon der Titel der ersten Demo zeigt grob die Themen auf, um die es gehen soll: „God forgives ... my chainsaw not!" Ein bisschen Krieg und Blut hier, ein bisschen Anti-Religion und Tod dort und fertig ist das erste Album.
Manuel
"Größtenteils harmlos."