Beim Verhältnis von Bandname zu Musik steht es bei OPTIMIST so ähnlich, wie bei NASTY die Musik zum letzten Plattennamen stand. Denn was die Ruhrpottler hier abliefern, ist wenig optimistisch, dafür eher menschenhassend. Und das auf unglaublich angenehme Art.
OPTIMIST spielen auf ihrem Full Length Debüt eine Mischung aus Deathmetal und Hardcore, der wunderbar oldschoolig und überhaupt nicht modern klingt. Fast schon ein wenig verwunderlich, wie sie damit auf BDHW gekommen sind. Auf der anderen Seite sind hier auch vier Mitglieder dabei, die früher mal bei END OF DAYS gespielt haben. Und ja, man hört diese Stimme einfach sofort raus. Als hätte ein nahestehender Verwandter von Satan persönlich das Mikro übernommen – so wird hier gekotzt und Galle verspritzt. Und gebolzt!
Das ist nämlich das große Plus von OPTIMIST: Sie machen ein wenig fehlenden Abwechslungsreichtum mit soviel Gewalt und Hass wieder wett, dass ich mich dieser Platte absolut nicht entziehen kann. Normalerweise mag ich eher Bands, die mehr auf die HC-Seite der Geschichte gefallen sind, aber OPTIMIST blasen einfach alles weg. Und ihre HC-Einflüsse, die deutlich vorhanden sind, lassen sie keineswegs nach Metalcore oder Deathcore klingen. Hier zahlt sich vermutlich auch die mehr oder weniger D.I.Y.-Produktion aus, weil „Entseelt" nun wirklich nicht trendy, sondern rau und gemein klingt. Von TERROR bis MISERY INDEX.
OPTIMIST ist es gelungen, die typischen Stile so zu vermischen, dass es nach etwas Eigenem klingt. Und wer glaubt, sie könnten den Biss nach END OF DAYS verloren haben, der soll sich einfach mal dieses Monster von einem Album anhören. Es wird dich beißen, kauen und zur Hälfte ausspucken bzw. runterschlucken. Böse!