Austin Deathtrip - How I Spanked Your Mother

Austin Deathtrip - How I Spanked Your Mother
    Moderner Deathmetal / Deathcore

    Label: D.I.Y.
    VÖ: 25.04.14
    Bewertung:7/10

    Facebook


Das kommt nicht oft vor, aber ich werde hier von einer Band auf meine eigenen Worte festgenagelt: Bei der AUSTIN DEATHTRIP Debüt-EP von 2012 habe ich die Frage gestellt, ob sie das Niveau wohl auf weiteren Veröffentlichungen halten können. Und jetzt schreiben mich die Bengel an und wollen diese Frage tatsächlich beantwortet haben. Sowas aber auch ...

Zunächst mal muss ich sagen, dass sich bei den Oldenburgern von AUSTIN DEATHTRIP Einiges verändert hat. Und das in beide Richtungen. Positiv finde ich, dass die Jungs ihre technischen Fähigkeiten hochgeschraubt haben, wesentlich aggressiver zu Werke gehen und hier wirklich verbrannte Erde hinterlassen. Im Gegenzug finde ich, dass ihre EP einfach ein Stück individueller klang, vom Sound und Songwriting her. Da ist „How I Spanked Your Mother" jetzt doch wesentlich näher an allen Deathcore-Kollegen.

Das Wort "Deathcore" habe ich zur Zeit der EP gar nicht in den Mund genommen, aber jetzt hört man hier durchaus Einflüsse von WHITECHAPEL und Co.. Aber dafür haben sie die Hardcorekante so dermaßen gering gehalten, dass sie vielmehr als moderner Deathmetal durchgehen. Hier wird gerne geblasted (der Drummer ist eh ein Tier ...) und die Stimme pendelt zwischen tiefen Growls und hohem Gekeife wie bei THE BLACK DAHLIA MURDER.

Ihre nicht ganz so ernste Seite zeigen AUSTIN DEATHTRIP beim Albumnamen, sie versuchen aber niemals gewollt witzig zu sein, wie andere moderne Bands das ja manchmal vormachen. Das würde auch nicht zu der Musik passen, die durchgehend böse und brutal ist. Manchmal macht der Drummer sogar fast zu viel und lässt dabei ab und zu mal ein Riff beinahe untergehen – aber das ist eben so, wenn so viel geackert wird.

AUSTIN DEATHTRIP liefern ein Album ab, welches nicht nach Oldenburg, sondern international klingt. Wer seinen Deathmetal modern mag und auch bei Deathcore kein Karies bekommt, der sollte auf jeden Fall reinhören, weil hier eine ziemlich ordentliche Keule geschwungen wird. Aber ich würde mir für das nächste Mal wieder etwas mehr Individualität wünschen. Im großen und ganzen konnten sie das Niveau also halten – die Stärken wurden nur umgeschichtet.
Kai