Death-Metal Maniacs können sich in letzter Zeit echt nicht beschweren. Neben diversen hochklassigen Undergroundbands (MORBUS CHRON, VAMPIRE etc.) haben sich auch Szenegrößen wie AUTOPSY, CARCASS oder eben MASSACRE berappelt, sich wieder hinter die Instrumente geklemmt und das ein oder andere Langeisen aufgenommen.
Im Falle MASSACRE erfolgte das zwar ohne Frontikone und Krächzgurgel-Pionier Kam Lee, dafür mit dem neuen Mann Ed Webb am Mikro, während der Nachfolger von Drummer Bill Andrews auf den Namen Mikey Mazzonetto hört. Zusammen mit Bassist Terry Butler und Gitarrist Rock Rozz versucht man also, an den Death Metal Alltime-Classic „From Beyond“ ranzukommen – was allerdings nur bedingt klappt.
Der Sound tönt 2014 natürlich eine ganze Ecke moderner als 1991 – mir persönlich aber etwas zu sehr auf Geballer getrimmt. Das ist aber natürlich, wie so oft in der Musik, eine Frage des Geschmacks. Die modernen „Anbiederungen“ hören bei der Produktion aber auch schon auf – Rick Rozz' Gitarre fräst sich mal im fiesen Midtempo, mal in schnelleren Gefilden durch klassische, amerikanische Death Metal Riffs, während sich der Neuzugang am Mikro eindrucksvoll durch das Material gurgelt.
Ich muss gestehen, dass ich mir bei einem Albumtitel wie „Back From Beyond“ etwas mehr erhofft hatte: Die Riffs und das Songwriting sind zwar auf keinen Fall schlecht. Die Band steckt die meisten anderen Death Metal-Bands locker in die Tasche, aber den ein oder anderen Wow-Effekt hätte das Material vertragen können, um mit dem legendären Erstling mitzuhalten.