Wo AUTOPSY draufsteht, ist AUTOPSY drin. Und wer „Torniquets, Hacksaws And Graves“ kauft, weiß, was er zu erwarten hat: primitiven, ungeschönten und schmutzigen Death Metal.
Die Erfolgsformel wurde also auch diesmal beibehalten, mit nur minimalen Abänderungen: Statt im Alter etwas gesitteter zu werden, zeigen sich die Amerikaner auf ihrem aktuellen Albun noch eine Spur unbändiger als auf den letzten Releases, sodass hier öfter mal die rabiate Nackenbrecherkeule ausgepackt wird, als dass auf fiese Zeitlupen-Abartigkeiten („Burial“ ist ein bitterböser Moloch, der genauso klingt, wie er heißt) zurückgegriffen wird. Die SLAYER-Anleihen waren im Bandsound schon immer präsent, stechen 2014 allerdings noch mehr hervor und sind besonders gut gelungen. Man höre nur „King Of Flesh Ripped“ oder „Parasitical Eye“.
Bei AUTOPSY ist es genauso wie bei MOTÖRHEAD oder AC/DC: Sie sind echte Eckpfeiler der Szene und berufen sich seit Jahrzehnten auf ihre jeweilige Songwriting-Formel, ohne dass es ihnen jemand übel nehmen würde, da die Fans den Sound einfach abgöttisch lieben. Und so wird die Truppe um Chris Reifert wahrscheinlich auch in zehn Jahren noch diesen ranzigen Death Metal spielen, der allen Emocore-Bratzen und Brutal-Death-Bollos zeigt, wie brutal Musik wirklich sein kann. Und das ist auch gut so.