„Into The Absolute“ ist gerade mal gut 18 Minuten lang. In der Zeit haben es OWL auf den bisherigen zwei Alben gerade mal geschafft, in Fahrt zu kommen, auf dieser EP bringen sie vier Songs unter. Zugänglicher sind OWL also wohl geworden, wenn auch zum Glück nur in Maßen. Noch immer klingt ihre Musik düster, schwer, emotional und doch unnahbar. Noch immer sind OWL sehr im Death Metal der 90er verwurzelt, der wenig Wert auf technische Finesse gelegt hat, und sind doch progressiv im Riffing und in den Strukturen. In sofern klingt „Into The Absolute“ ziemlich so wie der Album-Vorgänger „You Are The Moon, I Am The Night“. Aber die Stücke verlieren sich diesmal nicht auf verschlungenen Pfaden der Schwärze. Sie sind direkter, doomiger, verweilen länger mal im mittleren Tempo. OWL lassen einen schmalen Streifen Morgenröte am Nachthimmel zu.
Wer das Gerase des Debüts feiert, das Eingängigkeit völlig verachtet hat, sorgt sich vielleicht, dass OWL mit dieser EP den Weg in Richtung Easy Listening einschlagen. Wer die Band noch nicht kennt, sollte hingegen mit „Into The Absolute“ einsteigen und sich von dort aus die Vergangenheit erarbeiten. Ich finde die Mischung, die OWL hier zeigen, ideal und bin sehr gespannt, wie das nächste Album klingt. Wie immer bei den Zeitgeister-Veröffentlichungen lohnt sich der Kauf aber schon allein wegen der Verpackung: „Into The Absolute“ gibt es im Shop des Labels in einer geschmackvoll und vermutlich selbst gefalteten und beklebten Papphülle mit Einlegekärtchen. Der Zehner, den das Ding kostet, sollte drin sein.
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Helge
Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.
Bands
Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...
Prägende Alben
AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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