Vallenfyre - Splinters Tipp

Vallenfyre - Splinters
    Death/Doom-Metal

    Label: Century Media
    VÖ: 12. Mai 2014
    Bewertung:9/10

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Wer sich hinter dem Namen VALLENFYRE versteckt, sollte sich beim zweiten Album der Formation so langsam herumgesprochen haben. Um PARADISE LOSTs Greg Mackintosh (hier an Gitarre und Mikro) haben sich mit Hamish Glencross (MY DYING BRIDE), Scoot (DOOM, EXTINCTION OF MANKIND) und Adrian Erlandsson (AT THE GATES, PARADISE LOST, THE HAUNTED) Musiker versammelt, die sich ihre Sporen schon mit angesehenen Acts verdient haben.

Die Scheibe „Splinters“, die mit Titel und Coverart bereits die Marschrichtung vorgibt, wird von „Scabs“ eröffnet, welches bereits im Vorfeld als Appetizer veröffentlicht worden war. Dissonanzen und Feedbacks leiten den Song ein, der von einem simplen, aber coolen Death Metal-Riff dominiert wird und auch durch hypnotisierende, monotone Melodien zu überzeugen weiß.

Dass es hier nicht nur auf die Fresse gibt, zeigen unter anderem die Songlängen, denn "Splinters" hat neben zweiminütigen Ballerchosen auch siebenminütige Slo-Mo-Bolliden in petto: „Bereft“ startet etwa mit einem Doomdeath-Riff in bester AUTOPSY-Manier; dann legt sich eine melancholosche Melodie über die Gitarren, die auch gut zu Gregs Hauptband PARADISE LOST gepasst hätte. Ganz große Kunst!

Das Album wurde von Kurt Ballou (u.a. CONVERGE, BLACK BREATH, BEASTMILK) großartig in Szene gesetzt. Hier klingt absolut nichts poliert, aber auch nicht nach Proberaum. Die Gitarren klingen mal nach Ruß, Blut und Eiter, mal schreien sie in purer Verzweiflung, der Bass knarzt angenehm, das Schlagzeug klingt natürlich und auch Greg Mackintosh gibt einen passablen Fronter ab, auch wenn ihm die Alleinstellungsmerkmale in dieser Stimmlage (noch) fehlen.

Musikalisch werden hier keine Griffbrettwichsereien oder allzu technischer Schnickschnack ausgepackt – der Song steht jederzeit im Mittelpunkt und die Songs sind, obwohl relativ simpel gehalten, jederzeit fesselnd und spannend. Diesen Spagat hinzubekommen ist schon eine Kunst an sich, die man zuletzt beim fantastischen neuen TRIPTYKON-Album bewundern konnte. „Splinters“ ist neben der großartigen aktuellen MIASMAL-Scheibe für mich das bisherige Death-Metal-Highlight des Jahres!