Kalte Drums feuern aus allen Rohren, flirrende Gitarren erwecken Aufmerksamkeit. Dann wird höllisch geblastet und gegurgelt. Nach rhythmischen Wirbel-Verdrehungen fliegen eine Reihe schräger solistischer Töne durch die Luft. Einfacher Tiefen-Groove ist hier weniger das Mittel der Wahl.
Eingefadet ist der Einstieg in „Onset Of Destruction" und erinnert klanglich an die französischen Frickel-Deather von GOROD. Und so ganz von der Hand zu weisen sind die technischen Finessen bei den Schweden ebenfalls nicht, auch wenn sie nicht ganz so stark auf hübsche Melodien setzen.
Eine schwedische Dampfwalze darf auch mal langsam sein, wie es in „Perpetual Spectre" demonstriert wird. Doch so schwedisch sind SECTU gar nicht, vielmehr rufen die fiesen Harmonien und technischen Spielereien amerikanische Bands ins Gedächtnis.
Trotz heftigem Geholze, das nicht nur die Gedanken verwirbelt, gibt es auch immer wieder atmosphärische Momente oder wiederkehrende Motive, die hilfreich für die Orientierung sind.
Insgesamt geht es düster zu auf „Nefarious". Das achtminütige Epos „Usuprer" lebt von Midtempo-Grooves, dramatisierenden Leads und dunkel hallenden Vocals. Ohne heftige Riff-Attacken mit erhöhtem Härtegrad geht es jedoch auch hier nicht vonstatten.
Mit ihrem dritten Scheibchen machen es SECTU einem nicht einfach. Amerikanische Disharmonien und mancher Rhythmuswechsel erschweren das Lauschen des Todessounds. Längst nicht so komplizierte Noten-Massaker wie bei SPAWN OF POSSESSION gibt es von den Schweden zu hören, die mehr auf Mächtigkeit und düstere Ausstrahlung achten.
Technisch brutal, deshalb zunächst wenig eingängig, doch trotzdem nachvollziehbar, brettern Sectu durch ihre acht Songs. Nach einer Eingewöhnungsphase ist „Nefarious" ein klasse Album für Fans der härteren Gangart mit leichtem Hang zum Akademischen.
Schon in den Neunzigern war Stefan Lundgren lange Zeit in einer harten Düsterkapelle in Schweden unterwegs. Nach der Auflösung wurde vor drei Jahren SECTU ins Leben gerufen, ein paar Kollegen gaben sich die Klinke in die Hand und trotzdem kommt mit „Nefarious" schon das dritte Album auf den Tisch.
Manuel
"Größtenteils harmlos."