Der Anfang klingt dabei sogar sehr zuversichtlich, durch das typische melodische Riffing, dazu tiefe Riffs und Anders' unverkennbar dominierenden Gesang. „In Plain View“ wechselt zwischen ruhigem und kräftigem Riffing sowie Shouts und leichtem Gesang. Ersteres überwiegt, ist jedoch spätestens bei “Everything Is Gone“ vergessen. Die Nummer geht mächtig nach vorn, legt im Tempo zu und klingt stellenweise sehr fies, könnte also auch auf älteren Alben der Band Platz finden.
Im totalen Kontrast steht schließlich „Paralyzed“, welches eher als Heavy Ballade durchgeht, und noch ruhiger wird es schließlich beim vorab veröffentlichten Song „Through Oblivion“. Ähnlich belanglos bis langweilig gestalten sich fast sämtliche Songs in der Mitte des Albums, härtere Riffs sind eher die Ausnahme, wie zum Beispiel „When The World Explodes“. Hier gibt Anders Vollgas und shoutet sich die Seele aus dem Leib, während eine Sängerin den schönen melodischen Kontrast gibt. „Rusted Nail“ punktet mit einem sehr eingängigen Mainriff und einem guten Gesamtkonzept, wird jedoch erneut sehr schnell sehr ruhig. Man wird auf "Sirens Charms" häufig mit härteren und interessanten Riffs gelockt und anschließend mit langen, ruhigen Melodien "abgestraft", die Songs plätschern größtenteils nur vor sich hin. Die letzte Nummer „Filtered Truth“ lässt mich aber erneut aufhorchen, im Hintergrund ein lockeres Rock'n'Roll-Riff und das flotte Tempo machen Spaß.
Dem Reiz der Sirenen erlag ich nicht, so schön und melodisch sie auch gesungen haben. IN FLAMES segeln mit „Siren Charms“ in noch seichteren Gewässern als bisher und überlassen die tobenden Meere anderen Genrekollegen. „Siren Charms“ fehlt es an Spannung und Biss – wem „Sounds of A Playground Fading“ zu hart war, der wird mit dieser Platte glücklich.
Cengiz
Seit 2012 bin ich mit Kamera und offenem Ohr für BurnYourEars unterwegs.
Mein musikalischer Horizont kennt keine Grenzen: Von synthlastigem Metal über Rap bis hin zu Screamo – Hauptsache, es groovt und hat Tiefgang.
Live-Konzerte sind meine Passion. Zahllose Gigs und Festivals später bin ich immer noch süchtig nach der Energie, die nur Live-Performances entfachen können. Denn egal wie brillant eine Platte klingt, erst auf der Bühne zeigt sich die wahre Magie einer Band.
Meine All-Time-Favourites? Machine Head, Heaven Shall Burn und Parkway Drive (bis "Reverence"). Aber meine Playlist ist so vielfältig wie ein Festivalprogramm – von Crossfaith bis Lamb of God ist alles dabei.
Wer einen Blick auf meine fotografische Reise durch die Musikwelt werfen möchte: Mein Portfolio mit Konzertbildern seit 2012 findet ihr auf fotocengiz.de.