Contamination – Nightmare Asylum (EP)

Contamination – Nightmare Asylum (EP)
    Thrash/Death Metal

    Label: 7Hard Records
    VÖ: 12.09.14
    Bewertung:7/10

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Nachspielen allein ist auf Dauer langweilig, dachten sich ein paar Jungs aus Baden-Württemberg und begannen vor ein paar Jahren damit, eigene Songs zu schreiben. Damit die Sache nicht zu tiefschürfend wird, sollten die Lyrics ein bisschen blutig und sinnfrei sein. Gesagt, getan und man traf sich mit keinem geringeren als Andy Classen im Studio. Auch wenn die Bande behauptet, die Fünf-Song-Scheibe sei ein „reduziertes Album", bezeichne ich sie der Spiellänge halber hier als EP.

Dass CONTAMINATION Spaß haben, bemerkt man an dem verspielten Einstieg von Bass und Drums. Druckvoller Thrash dreht den Gashahn auf, aggressive Vocals machen Stimmung und gekonnt flitzen die Finger über das Griffbrett. Auffällig ist bald, dass kleine rhythmische Tricks die Songs aufpeppen sollen – was neben wiedererkennbaren Abschnitten gut gelingt.

In „Cannibalistic Terror" wird ausführlich soliert, es gibt ordentliche Sweeps zum Lauschen und jede Menge brettharter Riffs. So ganz leicht gehen die Stücke in der ersten Hälfte noch nicht ins Ohr.
Immer ausführlicher werden die solistischen Einlagen, die in „Morbid Fascination" zwischen Ansätzen von Neoklassik und Folk-Ausschlägen wechseln. Umgeben von einem Gehäuse aus flottem Thrash sind die melodischen Einlagen unterhaltsam, einige der Harmonieteilchen bleiben beim wiederholten Hören auch im Gedächtnis.

Im letzten Siebeneinhalbminüter „Written In Blood" gibt es viel zu entdecken, von groovend-rockigen Klängen über zackige Soli, derbe Growls und mit Breakdowns garniertes Thrashen. Dabei verliert man zwar nicht den Überblick, doch es setzt sich auch nicht alles in der Hirnrinde fest.

Ob einem TESTAMENT oder KREATOR ein besserer Hinweis sind, sei dahingestellt, denn CONTAMINATION bauen dunkle Elemente aus dem Todessektor ein und greifen gerne in die Spielkiste. Technisch fit sind die Süddeutschen allemal, mir fehlt noch ein klein wenig die Nachvollziehbarkeit. Aber das kleine "Album" haut prima rein und auf neues Material darf man gespannt sein.
Manuel

"Größtenteils harmlos."