Grendel – A Change Through Destruction



Stil (Spielzeit): Melodic (Death) Metal (47:43)
Label/Vertrieb (VÖ): Firebox/SPV (04.05.09)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.grendelband.com
http://www.myspace.com/grendelband

Wie man manchmal auf der Straße sieht, sind Demonstrationen nicht immer sehr wirkungsvoll. Ähnlich erging es hier GRENDEL, die seit der Jahrtausendwende eine Vielzahl an Kurzscheiben produziert haben, um ihre Musik der Welt zu zeigen. Und Hartnäckigkeit lohnt sich, wie dieser Fall zeigt, da nach dem in Eigenregie produzierten Debüt vor zwei Jahren nun mit einem Vertrag in der Tasche das Zweitlingswerk veröffentlicht werden kann.

Man steigt ein mit einem netten Groove, der dann auch im kommenden Song teilweise weitergeführt wird. Neben dem ordentlichen, aber nicht besonders hervorzuhebenden Shouting und Growling kommen gerade im Chorus ab dem zweiten Track immer wieder klare Töne vor.
Ganz im Stile von AMORPHIS wechseln mal harte Riffs mit sägender Düsterheit, melodiöse Linien im Negligé der Melancholie fallen in die Tiefe der gutturalen Abgründe. Bis zur Mitte des Albums halten sich die Finnen mit dem Tempo etwas zurück, was meist in gemächlichen Schritten das Gemüt überwalzt.
In „Another Link In The Chain" wird zum Beispiel abschnittsweise gerockt, als ob man von der Traurigkeit plötzlich in Partystimmung verfallen ist. Aber gemäß nordischem Seelenleben wird es schnell wieder dunkler, um nicht der Gefahr zu verfallen, im Positivismus aufzugehen. Auch wenn die Gitarren und Synthies mit mancher Harmonie eher Nettigkeiten suggerieren, legt sich der Schleier der Nacht bei GRENDEL ganz skandinavisch über das Gesamtbild.

Den Anspruch, dass diese Platte klingt, wie AMORPHIS heute klingen sollten, finde ich etwas zu hoch angesetzt. Von der Machart sind die Parallelen eindeutig ersichtlich. Über die Gesamtstrecke meine ich manchmal eine Melodie wieder zu erkennen (aber nicht unbedingt von den populären Kollegen). Es gibt ja keine Pflicht zur Neuerfindung des Rades, weshalb die Scheibe auch ohne Aufsehen erregende Stunts ganz anständig unterhalten kann.
Manuel

"Größtenteils harmlos."