„Hearts Into Museums" nennt sich der Opener und ist zumindest als Titel schon einmal einer meiner Favoriten. Die ersten melodischen Riffs und dunklen Growls erinnern mich an TRACEDAWN, wobei DARK FLOOD natürlich schon im Geschäft waren, als die anderen Jungspunde noch Windeln trugen.
Auch wenn die Kombination von Härte und schöner Harmonie überhaupt nichts neues ist, wirkt es bei jedem Durchlauf trotzdem erfrischend, wenn rhythmische Sperenzchen sich mit spacigen Sounds (in „Misery Is Music") vereinen.
Brachial stampfend kommt „The Fallibles" daher. Zu Beginn der Platte könnte man weichgespülten Null-Acht-Fuffzehn-Melo-Death vermuten. Doch recht bald fallen die progressiven Elemente auf, die Riff-Attacken werden komplizierter und ein paar Orgeltöne bringen neuen Schwung in den Laden.
Für eine schöne Überraschung sorgen dann gezupfte Klänge in „Culprit's Script". Danach bietet „Force Of Nature" ein tolles Basssolo und leicht melancholische Harmonien führen einen immer wieder zurück zum roten Faden.
Diesen roten Faden gibt es manchmal sogar in Form eines Ohrwurms, wie in „Never-Ending Credits", das straightes Geballer enthält, doch immer wieder zu seinem hübschen Chorus zurückfindet.
Klar ist, dass DARK FLOOD das Rad nicht neu erfinden – da sie ja Metal spielen wollen. Dass es aber ohne Ende Finnen gibt, die ihre Instrumente beherrschen und im Schnitt gute Mucke machen, ist auch klar.
Gerade kleine Spielereien zwischendurch, mancher Chorus und die progressive Ausrichtung des melodischen Death Metals von DARK FLOOD machen diesen durchaus attraktiv. Freunde von SCAR SYMMETRY oder INSOMNIUM sollten den Jungs eine Chance geben.
Schon vor fast neunzehn Jahren trafen sich zwei finnische Brüder mit zwei anderen Musikern und gründeten eine Coverband. Wie es dann so passiert, schreibt man seine eigenen Lieder, presst ein paar Demos und acht Jahre später ist das Debüt fertig. Gleich nachgelegt gab es dann eine große Pause, doch nun zeigen die beiden Brüder mit neuen Kollegen, dass sie noch Ideen für ihre Musik haben. Und diese habe ich mir angehört.
Manuel
"Größtenteils harmlos."