Gory Blister – Graveyard Of Angels



Stil (Spielzeit): Technical Death Metal (34:03)
Label/Vertrieb (VÖ): Mascot Rec. (06.04.09)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.goryblister.com

Die Abstände der Veröffentlichungen von GORY BLISTER werden immer kürzer. Zunächst kommen die Italiener nicht in die Pötte, da es noch keinen Plattenvertrag gibt und einige Querelen in der Besetzung Schwierigkeiten machen. So durchleben sie die Neunziger, bis an deren Ende die erste silberne Scheibe erscheint. Dann gehen sieben Jahre ins Land bis zur nächsten Dreingabe und heuer liegt das dritte Werk der Todes-Maschinen aus dem Pizza-Land vor uns.

Technisch, rhythmisch abwechslungsreich und melodisch, so zeigt der Opener „The Hatch Opens" das Konzept an. Aggressive Vocals, die in allen Höhen und Tiefen gut rüberkommen, begleiten das Kanonen-Gewitter. Von old-schooligen Riff-Attacken über klassisch melodische Soli bis zu Passagen, die vor Breaks nur so strotzen, findet man einiges auf „Graveyard Of Angels". Deshalb darf man guten Gewissens von Progressivität sprechen, auch wenn diese im technischen Todessektor unterschiedlich ausgelegt werden kann.
Zum Luftholen und Anlaufnehmen ist der fünfte Song geeignet, da die knapp drei Minuten instrumental, bombastisch und schwermütig wie eine Straßenwalze auf die nächsten Songs im Höchsttempo einstimmen. Bis zum Ende schraubt sich nun ein komplexes Hackbrett in den Schädel, das aber längst nicht so abgefahren klingt wie bei den Landsmännern von ILLOGICIST. Außer dass man sich traut, die interessante Idee umzusetzen, im letzten Stück eine Art Elektro-Dance-Beat-Death-Metal zu kreieren.

Ihre Ursprünge sehen GORY BLISTER unter anderem bei DEATH, von denen sie auf dem letzten Album auch einen Song coverten. Man mische also den Groove der alten Schule von BOLT THROWER mit Ansätzen des Neoklassizismus von NECROPHAGIST und die Kompliziertheit von DEATH und erhält so ungefähr GORY BLISTER. Auch wenn man die Stiefel-Bewohner noch nicht an ihren alten Helden messen sollte, präsentieren sie hier doch eine gute Platte, der noch ein bisschen der „Hit-Charakter" bzw. das „Ausgezeichnete" fehlt.

Zusatz:
Ein kleines Ärgernis muss ich noch darlegen, was aber die Bewertung der Platte nicht wesentlich einschränken soll. Es gibt als Bonus einen zehnminütigen Video-Track im DivX-Format, der einen kleinen Studio-Report zeigt und durchaus unterhaltsam ist. Da jedoch eine „autorun"-Datei vorhanden ist, kann es sein, dass das Video beim Einlegen der CD spontan die Playlist in deinem Player löscht, mit dem du sonst Musik per Rechner hörst.
Manuel

"Größtenteils harmlos."