Stil (Spielzeit): Progressiver Deathmetal (59:25)
Label/Vertrieb (VÖ): Listenable / Soulfood (24.04.09)
Bewertung: 6 / 10
http://www.myspace.com/hacridev2
Beim letzten Album wurden mir HACRIDE noch mehr oder weniger als Hardcore untergeschoben - beim neuen Opus „Lazarus" versucht das aber dann auch schon keiner mehr. Genau wie bei „Amoeba" ist die Musik auf diesem Silberling eben progressiver Deathmetal, der über diverse Tellerränder hinaussieht.
Allerdings kann ich mich für das nun dritte Full Length der Franzosen bei weitem nicht so begeistern wie beim Vorgänger. Denn irgendwie überdehnen sie den Bogen ein wenig und nehmen ihren Songs in meinen Ohren oftmals einfach den nötigen Punch. Zwar überdrehen sie ihre Songs nicht so, wie man es nach manchen Momenten von „Amoeba" hätte befürchten können (obwohl der MESHUGGA-Vergleich bestehen bleiben wird), dafür gestallten sie die sieben Songs hier einfach etwas zu episch. Immer wieder setzten sie die Stücke mit sehr reduzierten und ruhigen Zwischenparts fort - obwohl sie auch ohne Probleme einfach ein neues Stück hätten beginnen können. Der Opener kommt mit dieser Taktik z.B. direkt mal auf eine Viertelstunde Musik.
Zwar ist die nicht schlecht, aber irgendwie kleistern sie sie mir an manchen Stellen einfach zu voll mit Keyboards (die eine leichte Blackmetal-Atmosphäre beschwören) und übertreiben es dann einfach irgendwie etwas. Die sowieso nur geringen Hardcoreelemente sind noch weiter herunter gefahren worden und man setzt auf einen wesentlich weniger modern klingenden Sound - leider nimmt aber auch die zum Teil selbstrealisierte Produktion mir ein wenig von dem Spaß, dem ich am Vorgänger hatte. Auch wirken manche Parts einfach ein wenig zu schlaff - da hätte vor allem bei den Drums mehr passieren können. Zwar merkt man ihnen an, dass sie sich gegen den Zeitgeist sträuben und in der Tat eigenständige Musik fabriziert haben, die dem „Prog-Death-Label" auch vollends gerecht wird, aber leider blieben einschlagende Momente dabei auf der Strecke. Für mich hat das Album leider einfach zu viele Längen, um mich wirklich fesseln zu können. Zwar beileibe kein schlechtes Album, aber ich komme beim besten Willen nur knapp auf sechs Punkte.