Angefangen hat alles bereits 2004, als Johan Lindstrat kurz nach seinem Austritt aus THE CROWN anfing, sich neues Material aus den Griffeln zu saugen. Seine Vorstellung war, erst einmal in Eigenregie neue Metalsounds zu komponieren und zu vertreiben. Aber da so etwas immer ein schwieriges Unterfangen ist, hat er nach einiger Suche Verstärkung in Form des Undead Quartett gefunden. 2005 ging es dann ins Studio und nach einer EP namens When Hatred Comes To Life beendeten sie die Aufnahmen für ihr vorliegendes Debütalbum. Ein viel versprechender Start ins neue Jahr.
Die insgesamt zwölf Songs haben durchweg einen ordentlichen Groove. Angefangen mit dem Song Killing Machine beweisen die fünf Schweden, was in ihrer Macht steht. Und anscheinend ist das ´ne ganze Menge. Im Stile typisch schwedischen Death Metals wird geprügelt und geschrien. Dabei hat mich positiv überrascht, dass Johan von eintönigem Dauergegrunze absieht und dafür in verständlicher Weise in das Mikro pfeift. Leider muss man dazu sagen, dass seine Sangesqualitäten durchaus mehr zur Dynamik beitragen könnten. Das Potential für einen differenzierten Klang ist da, nur versinkt das Ganze in Eintönigkeit seitens des Frontmanns. Dennoch versteht er sein Handwerk und wer darüber hinwegsehen kann, dem soll dies hier nur ein kleiner Hinweis gewesen sein.
Nach einigen Liedern ist einem das Grundkonzept der Jungs in Fleisch und Blut übergegangen. Man beginnt mit groovigen Parts, baut ein paar kleine Breaks hinein, legt Gesang drüber, glättet das Ganze mit Soli der Marke Thrash und Rock’n’Roll und behält das bewehrte Midtempo bei, bei dem man sich so herrlich wirbelnd austoben kann. Ein gutes Konzept, was auf die Dauer leider ein wenig langweilig und eintönig wirkt. Hier hätte man ruhig mehr erwarten können.
Trotzdem wird eine insgesamt gute Atmosphäre erzeugt, die größtenteils düster und sehr melodisch ist. Der klare, gut abgemischte Sound repräsentiert den Grundpfeiler, auf den sich das gesamte Machwerk baut. Untermalt mit Samples an der richtigen Stelle, haben sie produktionstechnisch auf jeden Fall ins Schwarze gegriffen. Von dieser Seite aus hat man das Vergnügen, ein gutes Stück Soundkultur im Player zu haben.
Die Jungs an den Instrumenten verstehen ebenfalls ihr Handwerk. Mit netten Ideen können sie selbst den kritischsten Hörer davon überzeugen, dass hier ein gut durchdachtes Werk entstanden ist, welches stimmungsvoll und dynamisch zugleich wirkt. Aber auch hier herrscht neben der technischen Raffinesse eine gewisse Monotonie. Tempowechsel sind höchst selten und wenn, dann vorhersehbar. Soli haben einen gewissen Hinhörfaktor aber der Aha-Effekt bleibt leider aus. Schade, dass aus soviel technischem Potential nur ein Sound entstanden ist, den man schon öfter gehört hat (aber dennoch nicht missen will).
Alles in Allem kann man Fans des schwedischen Death Metals und Leuten, die es gerne atmosphärisch haben und Musik untermalend im Hintergrund hören, diese Scheibe durchaus empfehlen. Wenn man aber derjenige ist, der Freude an genauem Hinhören hat und seinen Spaß an tollen, musikalischen Einfällen hat, kann man durchaus interessantere Alben aus den Regalen ziehen. Von mir aus aber dennoch eine Empfehlung wert.
Geschrieben von BYE Redaktion Sonntag, 15 Januar 2006 10:46
One Man Army & The Undead Quartett – 21st Century Killing Machine
Stil (Spielzeit): Death/Thrash (47:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Nuclear Blast Records (13.01.06)
Bewertung: Schöne Scheibe, die zur Eintönigkeit neigt (6.5/10)
BYE Redaktion
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