Denn FUNERAL WHORE spielen stumpfen, flotten Death Metal. Technik-Feingeister werden mit „Phantasm“ wohl nicht angesprochen, Fans von dreckigem, rohem Gegurgel und Geschrote dafür umso mehr. Die Mischung aus rasantem Geknüppel und schwerem, bangerfreundlichem Midtempo ist gut ausgewogen, der Sound weist klar in die Vergangenheit: Ich muss immer wieder an GRAVE und „Transcend The Rubicon“ von BENEDICTION denken – vor allem beim tollen Opener mit seinen schneidenden Riffs.
Im weiteren Verlauf verlaufe ich mich aber immer wieder im düsteren Sumpf. Viele der Riffs auf „Phantasm“ sind zwar gut, aber nicht gerade zwingend, sodass viele der Songs kaum kleben bleiben und sich doch sehr ähneln. Grundsätzlich macht das Album Spaß, aber ich bekomme wenig Motivation, das Ding oft bis zum Ende durchzuhören. Das liegt auch daran, dass die dunkel und tief grollenden Growls etwas zu sehr in den Hintergrund gemischt sind. Hier hätte man an einigen Stellen einen größeren Wiedererkennungswert herauskitzeln können.
Sehr gelungen hingegen ist der Einsatz der zahlreichen, vermutlich Horrorfilmen entlehnten Sprachsamples, die die gruftige Stimmung von „Phantasm“ hervorragend unterstreichen – aber auch das Element sind, an das ich mich am ehesten erinnere. So ist der zweite Streich von FUNERAL WHORE nur ein solides Album.
Die Niederländer FUNERAL WHORE haben nicht nur einen fantastischen Namen, sondern auch einen neuen Deal bei FDA Rekotz. Dort veröffentlichen sie jetzt ihr zweites Album „Phantasm“.
Während das Harry Potter-Cover nicht so recht stimmig erscheint, passen Name und Labelwahl wie die Faust auf’s Auge.
Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis