Stil (Spielzeit): Death Thrash (45:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Pulverized Records ( 31.01.08)
Bewertung: 7,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/suicidalwinds
So ca. seit der letzen Eiszeit dümpeln SUICIDAL WINDS im metallischen Untergrund rum. Und mit großem Erfolg verhindern sie jede Statusänderung. Ihr (Miss-)Erfolgsgeheimnis ist so schlicht wie ihre Musik: roher, primitiver Death Thrash ohne große Kompromisse. Die Schweden sind so verflucht alte Schule, dass man nach jedem Durchlauf mit dem Staubmopp das CD-Laufwerk ausbürsten muss.
Der im mittlerweile vierten Albumtitel angekündigte Aufgang ist also nicht als Aufbruch der Band zu interpretieren… Es geht garantiert weder zu neuen musikalischen Ufern noch in Schwindel erregende Höhen von Verkaufszahlen, die die Produktion der Platte rechtfertigen würden. Kurzum, das Produkt ist komplett überflüssig!?
Nö. Hin und wieder brauchen Leute wie ich Platten, die alt klingen und an die seligen Jugendtage erinnern, aber neu sind. Zumindest, wenn sie denn Spaß machen und voll auf die Glocke gehen. Und dafür sorgt „Chaos Rising“. Es geht auf die Glocke. Nicht auf die Nerven. Bei Thrash Death zeitgenössischer Provenienz findet sich das ja nicht gerade häufig. – Das liegt auch an „Sänger“ Mathias "Rrööaarr" Johansson, der zwar permanent und mächtig aggressiv rrööaarrtt, aber eher Black Metal-, denn Core-lastig. Variabilität ist zwar auch nicht unbedingt seine Stärke, aber die Instrumentenabteilung bleibt so wenigstens genießbar.
Als besonders wohltuend empfinde ich diesen räudigen, etwas dilettantisch anmutenden Charme, der bei mir zarte Erinnerungen an z.B. alte ONSLAUGHT weckt und heutzutage relativ selten geworden ist. Diejenigen, die ausschließlich musikalisch raffiniertes Gemetzel suchen, brauchen das Ding hier nicht mal anzuchecken. Für Leute, die Anfang der 80er SEPULTURA und HELLHAMMER geiler als SLAYER fanden, sei der Teller wärmstens angeraten.
Die 7,5 Punkte sind angesichts einiger Längen ehrlich gesagt etwas hoch ausgefallen; aber ich musste einen Credibilitybonus vergeben. Die Zeitgeistresistenz werte ich nämlich als Idealismus. Zudem finde ich die Truppe schlicht sympathisch. Toll auch, dass Pulverized eine Band mit `nem Vertrag versehen haben, der kommerzielle Erfolglosigkeit a priori beschieden war