Majestic Downfall - Temple of Guilt




Stil (Spielzeit): Death Doom (56:06)
Label/Vertrieb (VÖ): My Kingdom Music (06.04.09)
Bewertung: 7,5 / 10


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Manchmal reicht ja ein schlichtes Symbol, um Menschen den Angstschweiß auf die gramzerfurchte Stirn zu treiben. Bei HSV-Fans z.B. die Werder-Raute. Bei mir das Logo von My Kingdom Music. Kam doch aus der Provinz Salerno bislang vor allem wattierter Gothic Rock und andere Seichtigkeiten. Diesmal aber gibt's richtiges Kraftfutter: Mittneunziger Death Doom dunkelgrauer Klangfärbung aus Mexiko, der beinah aus Yorkshire sein könnte.

MAJESTIC DOWNFALL heißt bürgerlich Jacobo Córdova (verstärkt um Keyboarder, Drummer& Solo-Gitarristen) und sägt ein rustikales Brett, das zwar nicht an die großen Momente aus Halifax heranreicht, sich andererseits aber auch nicht hinter anderen Nachahmungstätern verstecken muss. Viel mehr muss man nicht sagen, denn es weiß wohl ein jeder, dass...

...schöne, melancholische Leads, schweres tiefer gelegtes Riffing, finstere Growls (+ etwas Klares; hier meistens in den Chorlinien) und wohldosierte Breaks / Tempiwechsel die Trademarks waren, die MY DYING BRIDE und die frühen PARADISE LOST oder KATATONIA auszeichneten. Und all das gilt eben auch für MAJESTIC DOWNFALL.

Zugegeben, es fehlt mehr als ein „B" für MD an MDB; die Gitarren sind emotional nicht so erdrückend wie Craighan / Robertshaw (Glencross) und die Stainthorpes wachsen auch in Mexiko nicht auf den Kakteen; die Tasten sind stimmungsvoll, aber ein Martin Powell ist das nicht. Ein, zwei Blastbeats hätten weder der Abwechslung noch den Atmosphären geschadet. Und überhaupt: das Songwriting erreicht zu keiner Sekunde ein „She is the Dark", „Cry of Mankind" oderoderoder. Der absolute Killer fehlt; im Gegenzug gibt's auch für Death Doom Verhältnisse die eine oder andere Länge zu viel. Es gibt also so einiges zu kritteln.

Und dennoch ist „Temple of Guilt" für jeden Death Doomster ein schönes Werk, das immer mal wieder den molligen Soundtrack zum grauen Alltag liefern darf...  Einfach gut, dass es so etwas noch (wieder) gibt.

Ein halber Bonuspunkt geht an das Label, das sich endlich mal traut, nicht auf mögliche Massenkompatibilität zu schielen, sondern endlich mal ehrlichem, einfach sehr gut gemachtem Doppel-D Metal eine Chance gibt. Solltet Ihr Euch zuliebe auch tun.