Squash Bowels - Love Songs


Review

Stil (Spielzeit): Death'n'Gore'n'Grind (29:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Life Stage (2005)
Bewertung: In ya face! (7/10)
Link: www.squashbowels.prv.pl

Als Death-Freak muss man VADER kennen, die Speerspitze polnischen Todesstahls. SQUASH BOWELS sollte man auch kennen, jedenfalls gelange ich nach dem Genuss ihres Albums „Love Songs" zu diesem Schluss. Ebenfalls polnischer Herkunft, lässt es die Combo mit ihrem Death 'n' Gore nämlich so dermaßen heftig krachen, dass man nach einer guten halben Stunde völlig fertig im Stuhl hängt. Oder mit der Machete im Gedärm daneben liegt, je nachdem, wie sehr man sich textlich inspirieren lässt.

Seit 1994 treiben die drei Jungs ihr Unwesen, nach einer Vielzahl von Promos, Split-Alben und zwei regulären Full Length starten sie nun den Rundumschlag mit ihrem dritten Komplett-Werk, dessen Opener einem gleich mit einer derart ungebremsten Macht entgegenschallt, dass man sich unter den Teppich verkrümeln möchte. Der Sound klingt roher als halbes Schwein am Metzgerhaken, dennoch drückt es an allen Enden und setzt im Grind-Bereich produktionstechnisch ein fettes Ausrufezeichen - genau so muss das klingen, brutal as fuck!
Da wundert es nicht weiter, dass auch musikalisch alles im blutig-grünen Bereich liegt: Die Drums rasen, der Shouter kreischt und grunzt in mittleren Tiefen, und dennoch muss man auf Grooves nicht verzichten. Soli lassen sich keine Blicken, dafür jede Menge Knochenschredder-Riffs aus der Thrash-Kanone, und die knallt eine Salve nach der anderen aus dem Rohr.

Anstrengend aber lohnend, stumpf aber versiert gemacht - derartige Dichotomien ließen sich viele finden. Auch wenn es ein wenig an Abwechslung mangelt, die hier größtenteils durch Tempovariationen bzw. die technischen Kabinettstückchen des Drummers und weniger durch versierte Gitarrenkünste oder ausgeklügeltes Songwriting erreicht wird, dieses Album kann man getrost eintüten. Als klassische Drei-Mann-Besetzung knallt es eben limitiert aber umso wirkungsvoller, wenn man's schön räudig mag.
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!