The Project Hate MCMXCIX - Armageddon March Eternal (Symphonies Of Slit Wrists)


Review

Stil (Spielzeit): IndustrialDarkDeath (65:42)
Label/Vertrieb (VÖ): Threeman Recordings (04.11.05)
Bewertung: Hammer Mischung! (9/10)
Link: http://tph.statikmajik.com

Was ne Wucht! Da hatte ich in musikalischer Hinsicht noch nie etwas von der Band um Gitarrist Lord K. Philipson (God Among Insects) und Ex-Entombed-Bassist Jörgen Sandström gehört, und dann bekomme ich diesen Hass-Bolzen vorgesetzt, der umso eindringlicher wirkt, weil er eben nicht nur aus Geknüppel und Gegrowle gegossen wurde. Aber der Reihe nach.

„Armageddon March Eternal (Symphonies of slit wrists)" ist bereits das vierte Album von The Project Hate MCMXCIX. Neben der Vorliebe für überlange Songnamen und Songlängen fällt als erstes der Gesang auf: Dass Sandström grunzen kann, hat er bereits auf dem dritten Grave-Release bewiesen, aber hier scheint er wirklich kübelweise Friedhofsdreck gefressen zu haben. Den weiblichen Kontrast bildet die klare Stimme von Jo Enckell, die stets in den düster-sphärischen Parts ihren Einsatz findet und mich stilistisch an Anekke Van Gisbergen von The Gathering erinnert. Hier liegt auch das Besondere der Band: Das Wechselspiel zwischen knallhartem Death-Gebolze, industrialeskem Riffgeschredder und Dark-Metal- bzw. Gothic-Parts gestaltet sich äußerst reizvoll. Soundscapes aus dem Computer schaffen eine technoid-kalte Atmosphäre, wie man sie beispielsweise von Fear Factory kennt, nur hin und wieder werden die „Geräte" abgestellt und eine Tapete aus fast träumerischer Melancholie und Düsternis hochgezogen.

Die Basslinien auf diesem Album stammen von Michael Håkansson (Evergrey), veredelt wurde das Gesamtwerk soundtechnisch von Dan Swanö (Edge Of Sanity, Opeth), der klanglich das Maximum herausholen konnte.

Wer wie ich Neueinsteiger in Sachen „Project Hate" ist, dem kann ich dieses Album nur wärmstens ans Herz legen - Death Metal, Dark Metal, Industrial Metal und ein wenig Gothic, das ist die Substanz, aus der hier scheinbar mühelos ein packendes Ganzes kreiert wurde. Sämtliche Schattierungen in einen Song zu integrieren und dennoch nichts anbrennen zu lassen, dazu gehört Einiges. Für die alte Hörerschaft der Band wird die Scheibe ohnehin Pflicht sein.
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!