Ein kurzes, gemächliches Basssolo – dann bricht die Hölle los: Bestialische Blasts, infernalische Schreie und gruftige Growls – mit Old School Death Metal par excellence brettert der Titelsong unaufhaltsam los. Unterbrochen wird der Sturm durch ein eingängiges Solo, mit dem die fünf Schwaben eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass sie nicht nur böse bolzen, sondern auch mächtige Melodien schreiben können. Mit "Casket Ride" wird standesgemäß nachgelegt: Der Song, getragen von doppelten Leadlines, präsentiert eine plättende Soundwand nach bester BOLT THROWER'scher Manier und bleibt gleichzeitig wegen seiner prägnanten, melodiösen Parts im Ohr.
REVEL IN FLESH gelingt es auf der neuen Platte vorzüglich, Altbekanntes mit Neuem zu verbinden. Schnelle, brutale Todesblei-Auswüchse wie "Servants Of The Deathcult" und "Sepulchral Passage" fegen wie ein Tornado über den Hörer hinweg. Aufgebrochen wird dieser klassische Death Metal nach skandinavischer Schule mit einer Midtempo-Epik, die in dieser ausgeklügelten Form auf früheren Werken der Band nicht zu finden war. Damit stellt "Emissary Of All Plagues" eine konsequente Weiterentwicklung dar, bei der auch immer mal wieder Sounds schwedischer Szenegrößen durchklingen. So könnte das episch-einprägsame Main-Riff von "Fortress Of Gloom" auch aus der Feder von AMON AMARTH stammen und dürfte den Song zu einem zukünftig gefeierten Live-Klassiker machen.
Dennoch klingt das Album nicht nach billiger Kopie, sondern stets nach REVEL IN FLESH. Verschiedenste Einflüsse (zu denen auch DISMEMBER oder ENTOMBED zählen) zwar aufzusaugen, dabei aber nicht penetrant in fremden Gewässern zu fischen, lautet die Devise. Der unverwechselbare Bandsound wird durch eine fette Produktion des Schwedentod-Gurus Dan Swanö optimal in Szene gesetzt.
REVEL IN FLESH liefern einmal mehr ein Death-Metal-Feuerwerk ab, das trotz einer gesteigerten Eingängigkeit zu keiner Minute erzwungen oder weichgespült wirkt. Der "Sauhaufen" (Zitat Sänger Haubersson) zeigt sich frischer, kreativer und spielfreudiger denn je und behält trotz eines hörbaren musikalischen Fortschritts immer auch seine Ursprünge im Auge. Erbarmungslose Härte gepaart mit harmonischen Melodien macht "Emissary Of All Plagues" zu einem weiteren klasse Death-Metal-Release aus deutschen Landen.