Cryptopsy - Once Was Not


Review

Stil (Spielzeit): Extreme Death/Grind (49:47)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (17.10.05)
Bewertung: Apokalypse pur (7/10)
Link: www.cryptopsy.net

Cryptopsy muss man einfach bewundern, selbst wenn man mit der extremsten Spielweise von Death Metal nichts anfangen kann. So auch auf dem neuen Album „Once Was Not", auf dem Lord Worm höchst selbst zum Mikro greift - seines Zeichens Ursänger der Band, dessen Arbeit auf dem ersten Demo sowie den beiden ersten Longplayern zu hören ist und der von Fans (nicht nur aus fragwürdigen „Trueness"-Gründen) mehr als geschätzt wird.

Extreme Tempowechsel, gnadenlose Breaks und Knüppelorgien, schwindelerregende Riffkaskaden und morbides, an der Grenze des Erträglichen agierendes Gegrowle und Schreien zeichnet einmal mehr die kakophonische Arbeit der Band aus, die auf vorliegendem Album nicht selten auch schleppende Grooves, sanfte Einstiege und stimmungsvolle Samples einbezieht. Oftmals frage ich mich, ob Cryptopsy diesen technisch hoch komplizierten Mix aus Progressivität und Geräusch rein aus kathartischen Gründen spielen - nach fünfzig Minuten konzentriertem Hören dürfte so ziemlich jeder Schädel weichgespielt sein.

Stets abwechslungsreich und hochgradig kreativ klingt „Once Was Not", was jedoch nichts daran ändert, dass hier ein musikalischer Alptraum vorliegt für jeden, der auf der Suche nach Melodie und Wohlklang ist. Ich verneige als Musiker demütig mein Haupt vor dem quadro-beinigen Flo am Schlagzeug, den triple-händigen Saiten-Monstern Alex und Eric und Meister Worm himself und schließe mit den schwach gestammelten Worten: Gönnt Euch bitte diese morbide Hackplatte und versucht einfach, sie unbeschadet zu überstehen!
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!