Kein Schubladendenken
ATWBB kombinieren modernen Metal mit ordentlich Core, Deathmetal und Breakdowns zu einem extrem brachialen Sound, der eine gewisse sympathische Authentizität und musikalisches Fingerspitzengefühl aufzeigt. Mir persönlich ist das erst nach mehreren Hördurchgängen bewusst geworden. Man muss „Obitus“ definitiv einige Durchläufe schenken, um es nicht als ein weiteres stumpfes Deathcorebrett abzutun.
Nach und nach entdeckt man mehr Tiefe, mehr Leidenschaft und immer wieder was Neues. Neben den eigenständigen Sounds entdeckt man aber auch einige Verbeugungen vor anderen Heroen, wie zum Beispiel HEAVEN SHALL BURN in den brachialen und PARKWAY DRIVE in den melodischeren Momenten. Hier und da wird sich auch vor Bands aus ultra brutalen Grindcoregefilden verbeugt, genau so, wie vor melodischen, aber auch bollernden Deathmetalbands.
Das große Ganze
Sänger Lars Wollschläger verwendet kaum Gesang, dafür aber mächtige Shouts und fiese gutturale Laute, die eine extrem einnehmende Präsenz haben. Mitsing-Momente beinhaltet diese Scheibe keinen Einzigen. Flankiert wird der fiese Gesang von Drummer Florian Unkel, der die Songs mit kreativen Fills und hartem Geballer direkt mitgestaltet hat. Die beiden Gitarren, die miteinenader und gegeneinander spielen, werden von Christoph und Markus Schlarmann bedient. Und abschließend wird alles noch von dem treibenden, wummernden Bass von Dmitri Dick untermalt. Hin und wieder wird außerdem noch mit ein wenig Elektronik und Keyboardunterstützung gespielt, ohne dass die Spielereien ausufernd wirken. Das Ganze wurde abschließend noch richtig fett produziert und schon ist 'Obitus' ein richtig brutaler Schlag in die Fresse geworden.
Fazit
In dem Debüt „Obitus“ von AND THERE WILL BE BLOOD steckt eine Menge Arbeit, die nach und nach entdeckt werden will. Oberflächliches Hören ist hier fehl am Platz – genau so, wie eingeschränktes Schubladendenken. Mir persönlich gefällt diese Dampfwalze und ich kann jedem, der Zeit hat und aus der Nähe kommt, nur herzlichst empfehlen, am 9.6. zur Release Party im Osnabrücker Bastard Club zu erscheinen. Ich jedenfalls werde da sein. Wer es nicht nach Osnabrück schafft, sollte dennoch in 'Obitus' reinhören.
Mitglieder der Band
LARS [Vocals]
MARKUS [Guitar]
CHRIS [Guitar]
DIMA [Bass]
FLO [Drums]