Wie jetzt, „Battle Metal“? Das hier ist doch gar keine TURISAS-Rezension! Tja, zur großen Überraschung des Rezensenten haben die Wikinger aus Finnland trotz des grandiosen gleichnamigen Songs das griffige Schlagwort keinesfalls für sich gepachtet, denn OBSCURITY aus dem Bergischen Land performen ebenfalls unter dieser Bezeichnung, und das schon seit 1997 ... genau wie TURISAS auch. Zeit für eine Battle Metal-Split EP! Bis die rauskommt, hat man auch noch ein wenig Zeit, um sich das neue Album von OBSCURITY anzuhören, denn das lohnt sich.
Unleash the Geballer
Die Band verschwendet hier keine Zeit mit langatmigen Intros, sondern kommt gleich zur Sache. „793“ bringt den geneigten Hörer mit Doublebass und Mitgröl-Hook schonmal in die richtige Stimmung, während das großartige „Streitmacht Bergisch Land“ für einen gelungenen Einstieg sorgt. Im Laufe der nächsten Songs ziehen die Herren aus Velbert die Geschwindigkeit weiter an, zeigen aber, dass es auch ruhiger geht. So überzeugt „Herbstfeldzüge“ mit seinen langsameren, treibenden Beats und letztlich mit der großartigen Stimme von Sänger Agalaz, der eindrucksvoll beweist, dass er die Growl- und Shout-Routine immer noch drauf hat.
Genre-Wirrwarr
Das Album kann hier auch mit seiner Vielseitigkeit glänzen, denn neben dem allseits vorhandenen Melo-Death sind auch einige Songs mit stark ausgeprägten Black- („Hinrichtung“) und Pagan-Elementen zu finden. Das ist also dieser Battle Metal, über den alle immer reden!
Negativ fällt hier relativ wenig auf. Nur der Song „Meine Vergeltung“ wirkt neben den anderen relativ blass. Sonst ist „Streitmacht“ ein sehr gutes Album geworden, das man auch Fans von Melodic-Death-Metal-Platzhirsch AMON AMARTH mit gutem Gewissen empfehlen kann.
LINE-UP:
Agalaz – vocals
Dornaz – guitars
Cortez – guitars
Draugr – drums
Ziu – bass
TRACKLIST:
1) 793
2) Meine Vergeltung
3) Streitmacht Bergisch Land
4) Non Serviam
5) Hinrichtung
6) Todesengel
7) Endzeit
8) Herbstfeldzüge
9) Ehre den Gefallenen
10) Was uns bleibt