Stil (VÖ): Death Metal (24.01.05)
Label/Vertrieb: Century Media
Bewertung: Pflichtprogramm für Fans
Eintauchen in die Vergangenheit, vorliegende Best-Of von Morgoth macht's möglich. Auf zwei CDs finden sich Tracks aus der Schaffensphase zwischen 1987 und 1997, darunter rares und heute nicht mehr erhältliches Material von einer der meist geliebten Death-Metal-Bands Deutschlands.
Interessant, dass das anno 1987 erschienene erste Demo Morgoths „Pits Of Utumno" einen Vertrag mit dem ebenfalls erst neu gegründeten Label Century Media folgen ließ und die Band somit eine der ersten Signings der Plattenfirma überhaupt war. Es folgte eine Reihe von Releases, fünf an der Zahl, wobei das zuletzt erschienene Werk „Feel Sorry For The Fanatic" von den alten Fans nicht gerade euphorisch aufgenommen wurde. Der rohe Death-Klang war atmosphärisch düsterem Industrialsound gewichen, hörbar beeinflusst von Bands wie Killing Joke und mehr dem Groove als blanker Aggression verpflichtet. Die Band trennte sich an diesem Punkt, und zumindest mein Bedauern darüber kannte kaum Grenzen, da ich „Feel Sorry..." nach wie vor für die beste Morgoth-Veröffentlichung überhaupt halte. (Darüber ließe sich trefflich streiten. Anbei, ich bedaure ebenfalls, dass Kreator nach „Outcast" und „Endorama" wieder zum ursprünglichen Thrash gefunden haben, zumindest ging der Weg im Gegensatz zu ihren Brüdern in Death(metal) weiter.)
Was also ist geblieben? CD1 enthält 15 Songs der offiziellen Veröffentlichungen, CD 2 die sechs Songs des oben erwähnten Demos (verdammt oldschool und fett), drei rare Tracks und eine Multimediaecke mit allen vier Promo-Videos sowie zwei Live-Tracks von 1993. Das ausführliche Booklet bietet eine History, alle Texte der CD1 und einige Fotos. Somit wäre den alten Fans die Kaufentscheidung bereits abgenommen - unbedingt! -, allen anderen sei die Best Of zur Rekapitulierung wichtiger Stationen in Sachen Death-Metal ebenfalls ans Herz gelegt.
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!