Dabei setzen AMORPHIS seit jeher auf Detailverbesserungen an ihrem unverkennbaren, melancholischen Prog-Melo-Death-Metal. Weiterhin stützt sich die Band auf ihr finnisch-arabisches Klangbild, Tomi Joutsens erhabenes Sing- und Growl-Organ sowie Esa Holopainens schrecklich erinnerungswürdigen Gitarrenlinien. Nichtsdestotrotz klingt das 13. Album der Truppe so frisch wie nie, was vor allem an den neu hinzugekommenen Chor- und Orchesterpassagen liegt, die sich hervorragend in den Gesamtsound integrieren. Nur selten verzetteln sich die Finnen ein wenig und wirken beinahe zu verspielt.
Ein weiterer Meilenstein
Ansonsten lässt sich der Gruppe allerdings rein gar nichts vorwerfen. Seien es hitverdächtige Ohrwürmer wie "Wrong Direction“, epische Death-Metal-Mythen a la "Pyres On The Coast“ oder komplexe Hymnen an die Natur ("The Bee“) - AMORPHIS schreiben Melodien zum Niederknien, die mit einer solch facettenreichen Palette an Emotionen über den Hörer schwappen, dass dieser sich fragt, wie er jemals etwas anderes hören konnte. Da sind poppige Ausflüge wie das tolle Anneke-van-Giersbergen-Duett "Amongst Stars“ schnell verziehen und nur ein weiterer Baustein eines großartigen Gesamtwerks. Im Herzen schwelgt man eh noch in den Erinnerungen an die wahnsinnige Idee, in "Daughter Of Hate“ ein Saxophon erklingen zu lassen. Das ist wahre Kunst!
"Queen Of Time“ ist wieder einmal ein Meilenstein, der die Finnen noch höher in den Metal-Olymp kraxeln lässt. AMORPHIS haben ein Werk geschaffen, welches in sämtlichen Belangen begeistert und perfekt die schwierige Balance zwischen Innovation und dem Bewahren der Eigenidentität findet. Frisch wie zu "Tales From The Thousand Lakes“-Zeiten verdient sich das Quartett die Empfehlung allemal und sei jedem Metalfan ans Herz gelegt. Wie? Du hast noch nie einen Song von AMORPHIS gehört? Dann wird es aber Zeit!
Tracklist
- The Bee
- Message In The Amber
- Daughter Of Hate
- The Golden Elk
- Wrong Direction
- Heart Of The Giant
- We Accursed
- Grain Of Sand
- Amongst Stars
- Pyres On The Coast