Suotana - Land Of The Ending Time

Suotana - Land Of The Ending Time
    Blackened Death Metal, Melodic Death Metal

    Label: Reaper Entertainment / Soulfood
    VÖ: 25.05.2018
    Bewertung:6/10

    Bandcamp


Draußen herrschen sommerliche 25 Grad und dennoch ist meine verschwitzte Wenigkeit umgeben vom eisigen Winter. SUOTANAs zweites Album „Land Of The Ending Time“ dröhnt aus den Boxen, während mich die wunderschöne Schneelandschaft auf dem Cover anlacht – was für eine Ironie.

Dreimal dürft ihr raten, aus welchem Land SUOTANA kommen. Richtig, aus Finnland, der Hochburg des (Blackened) Death Metals. Und was man dem skandinavischen Völkchen lassen muss, ist, dass es einen fast nie enttäuscht – und auch „Land Of The Ending Time“ beweist, dass die Finnen ordentlich ihr Handwerk beherrschen.

Musikalisch lässt sich die Band als eine bunte Mischung aus den bekannteren Vertretern ihres Genres beschreiben: Ein Instrumental nach WOLFHEART und WINTERSUN, mit einem düstereren Einschlag. Gesanglich erinnern sie stark an CHILDREN OF BODOM, NORTHER und die amerikanische Death Metal Band DESTROY DESTROY DESTROY. Eine winterliche Mischung, die sich irgendwo zwischen Black, Death und Power Metal bewegt, jedoch unter einer dicken Frostschicht.

Was SUOTANA so besonders macht, ist die genau richtige Menge an Härte, die den übermäßigen Kitsch des epischen Instrumentals vertreibt, was die Schönheit des Winters und die gleichzeitige Aggressivität und Gnadenlosigkeit der eisigen Landschaften perfekt repräsentiert. Ein Album, das uns auf eine gefährliche Reise schickt – durch dunkle Wälder, über windige Berge und Glatteis.

Dabei bietet das Sextett recht viele atemberaubende Songs. „Troutrace“, „Into The Ice“, „Autumn Awaits” und “Wolfchasers” sind vielversprechende Tracks, die uns einen Ausblick auf die kommende musikalische Ausrichtung bieten – allesamt sehr atmosphärisch und unheilversprechend, jedoch gleichzeitig auch sehr verspielt mit sehr viel Liebe zum Detail in der Gitarrenarbeit.

Wie es sich für ein Album mit Konzept heutzutage fast schon gehört, haben SUOTANA die Scheibe in ein Klavierintro und -outro eingerahmt, bei dem leider besonders stark die schlechte Qualität der Synthesizer auffällt. In den Songs an sich stört dieses kleinere Manko nicht, aber sobald man den Fokus daraufsetzt, schaudert es einen fast schon bei den grausig billigen Keyboardklängen – was jedoch eine Sache ist, die sich in Zukunft bestimmt leicht beheben lässt.

Fazit: Insgesamt ist „Land Of The Ending Time“ ein wunderschönes Album, das viele verschiedene Stile vereint und irgendwie auch auf den Punkt bringt. Das ist aber auch der Grund, weshalb man immer das Gefühl hat, dass „man das irgendwo irgendwie schon gehört hat“, was SUOTANAs Wiedererkennungswert ein wenig zunichte macht. Denn die Thematik ist für den skandinavischen Death Metal auch nicht neu und langsam wird es dann doch Zeit für Innovationen in der Szene – egal, wie sehr die Skandinavier ihre Natur lieben.

Liebe Finnen, traut euch mal an unbekannte Gefilde heran, dann würde der finnische Melodic Death Metal nicht in einem Meer aus unendlich vielen ähnlichen (allesamt gut gemachten) Alben veröden, sondern mal wieder eine neue, interessantere Gestalt annehmen.

SUOTANA haben noch ein wenig Reifezeit nötig, sind aber schon auf dem verdammt richtigen Weg und liefern ein gutes zweites Album ab, das den einen oder anderen Death Metal Fan anderer finnischer Vertreter fesseln wird – nur vielleicht nicht unbedingt zur momentanen Jahreszeit!

"Land of the Ending Time" Tracklist:

1. Alku
2. Troutrace
3. Sorrowl
4. Into the Ice
5. Thousands of Forests
6. Autumn Awaits
7. Wolfchasers
8. Mission Suicide
9. Land of the Ending Time

SUOTANA sind:

Tuomo Marttinen - Vocals
Ville Rautio - Guitars
Pasi Portaankorva - Guitars
Tommi Neitola - Keyboards
Harri Portimo - Bass
Rauli Juopperi - Drums

Nana

Stile: Atmospheric Black Metal, Stoner Rock, Melodic Death Metal, Metal-/Deathcore, slavischer Postpunk, Synth-Pop

Bands: Altin Gün, Agar Agar, Boy Harsher, Children of Bodom, Mars Red Sky, John Maus, Lorna Shore, Jonathan Hulten, Myrkur, Molchat Doma, Polyphia