http://www.heavenshallburn.com/
Ja-haa, das brodelt und bolzt. Explosiv, verstörend und ungeheuer dicht klingt das neue Meisterwerk von Heaven Shall Burn.
„Antigone" (Century Media) lautet der Titel, Bezug nehmend auf die lebendig eingemauerte Figur aus der griechischen Mythologie. Doch dieses Werk reißt Mauern ein: Mauern im Kopf von Leuten, die immer noch meinen, Hardcore und Metal würden sich nicht verstehen. Und meterdicke Betonwände im übertragenen Sinne. Die Saalfelder gehören zur absoluten Spitze des deutschen Metalcore, ihr aktuelles Brett aus Death Metal und New School Hardcore mit deutlicher Schwedenrifflastigkeit unterstreicht dies einmal mehr.
Textlich gibt man sich sozial und politisch engagiert, die Band hat etwas zu sagen:
„In keinem Heaven Shall Burn Song findet man irgendwelche Fantasy-Texte, alle reflektieren die nackte Realität. Nichtsdestotrotz wollen wir nicht predigen, sondern die Leute zum Denken und Handeln anregen".
Musikalisch bleibt kein Zahn im Mund. Harmonien prallen auf Doublebassattacken, jeder Song ist eine zähe und dabei absolut melodische Moschgranate, die angepisst durch die Luft knallt. Intros und Outros, die von dem Klassikkomponisten Òlafur Arnalds speziell für dieses Album komponiert wurden, geben dem Werk einen Rahmen, der einen zu Beginn sanft einführt und nach „bestandenem" Hörerlebnis wieder tröstend in die Arme nimmt. Einfach zu konsumieren ist „Antigone" nämlich nicht, dafür klingt die Musik einfach zu brutal und hasserfüllt.
Kompromisslos und verdammt gut.