Chaosbreed - Brutal

Review


 

„Brutal" (Century Media) von Chaosbreed muss vom Geist der 90er selbst in Auftrag gegeben worden sein. Das Hören der Scheibe fühlt sich an, als würde man alte Freunde wieder sehen - und teilweise ist dem auch so, denn das Line-Up liest sich wie folgt: Esa Holopainen (Amorphis) und Marko Tarvonen (Moonsorrow) an der Gitarre, Taneli Jarva am Mikro (ehem. Sentenced / The Black League), Oppu Laine (ehem. Amorphis / Mannhai) am Bass sowie Nalle Österman (ehem. Gandalf) am Schlagzeug.
Wenn diese Finnen sich ans Songschreiben setzten, kann es am Ende nur rauchen. Und das tut es, in bester Old-School-Death-Metal-Manier. „Brutal" klingt, als würden Entombed mit Slayer oder Obituary zusammen den Proberaum einäschern; dermaßen frisch ist schon lange nicht mehr nach den Regeln alter Schule gerockt worden. Das müssen auch Entombeds Uffe Cederlund und Ex-Grave/Entombed Jörgen Sandström gedacht haben, steuerten die beiden doch zusätzliche Lead-Gitarren-Parts und Background-Growls bei. Weiterhin wurde die Chaosbrut von Kasper Martenson, ebenfalls ein ehemaliges Amorphis-Mitglied, an den Tasten unterstützt. Was für ein Name-Dropping, aber die Qualität des Albums kommt eben nicht von Ungefähr. Rock`n`Roll erklingt hier und da mal zwischen den Zeilen, überraschend erreichen Hammond-Orgel-Töne das Ohr, während kreischende Metalsoli und Riffs, deren Klang dermaßen auf Entombed gebürstet sind, dass man es fast anprangern müsste, den alten Spirit des schwedischen Death-Metal bei den Eiern packen. Über all dem reiert sich Taneli Jarva die Seele aus dem Leib, ein Fest für die Sinne. Kaufen!

Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!