Krisiun - Scourge Of The Enthroned Tipp

Krisiun - Scourge Of The Enthroned
    Death Metal

    Label: Century Media
    VÖ: 07.09.2018
    Bewertung:8/10

    Krisiun im Netz


Kinners, wie die Zeit vergeht. Die brasilianischen Knüppler KRISIUN feiern in zwei Jahren bereits ihr 30-jähriges Bestehen. Kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen, dass mir das Trio während ihres ersten Gigs auf europäischem Boden die Kinnlade herunterdrückte. Die Band um die Kolesne-Brüder arbeitete in den vergangenen Jahren hart, veröffentlichte in der Regel hochklassige Alben und mit “Scourge Of The Enthroned” steht nun bereits Album Nummero elf im Schaufenster.

Was hat sich getan?

Die beruhigende Nachricht zuerst, KRISIUN stehen auch 2018 noch für kompromisslosen, ehrlichen und hektischen Death Metal. Dieses Erfolgsrezept wird von den Südamerikanern immer wieder leicht variiert, aber nie grundlegend geändert. Und das ist auch gut so! 

Das neue Album beginnt ruhig und bedächtig, vollzieht dann aber schnell die Kehrtwende und wartet im Titeltrack mit mitreißendem Riffing und durchgeknalltem Drumming auf. Insgesamt ist das Tempo auf dem neuen Album höher, als noch auf “Forged in Fury”, die Band büßt aber dabei keinesfalls an Variabilität ein, weiß die Songs interessant zu strukturieren und trotzdem voll auf die Zwölf klopfen zu lassen. “Scourge Of The Enthroned” wirkt wie die bisher erwachsenste Scheibe der Brasilianer, alles klingt wie aus einem Guss und vereint die Trademarks aller bisheriger Schaffensphasen.

Der wilde Ritt

Besonders hervorheben möchte ich hier zum einen den Song “Slay The Prophet”. Anfänglich simpel gestrickt, knüppelt man moderat und straight nach vorn, durchsetzt von KRISIUN-typischen Melodie-Skalen im Riffing. Von mir aus könnten sie ewig so weiterknüppeln. Langweilig werden würde es nie. Komplett herausragend ist aber der Schlusstrack “Whirlwind Of Immortality”, welcher durch ultra-schnelle Blasts mitreisst, nur um im nächsten Moment in zuckersüße Melodien zu verfallen. Aber auch das ist innerhalb weniger Sekunden vorbei und der wilde Ritt geht weiter. Der Sechsminüter ist bis ins kleinste Detail durchdacht, fein abgestimmt und arrangiert.

Ansonsten gibt es die typischen KRISIUN-Trademarks, verrückte Breaks, jede Menge Tempowechsel und Alex Camargos an eine Mischung aus alten Max Cavalera-Aufnahmen und der drückenden Stimme von VADER’s Peter erinnernden Gesang. Die Produktion ist tadellos, schließlich hat man für die Aufnahmen die Dienste von Andy Classen in Anspruch genommen.

Das KRISIUN live eine Bank sind, dürfte sich mittlerweile auch herumgesprochen haben, spielte die Band doch eine zeitlang gefühlt an jeder Steckdose. Ich jedenfalls freue mich schon auf die hoffentlich bald kommende nächste Tour.

KRISIUN – Scourge of the Enthroned (38:07)

  1. Scourge of the Enthroned (5:54)
  2. Demonic III (5:01)
  3. Devouring Faith (4:19)
  4. Slay the Prophet (4:50)
  5. A Thousand Graves (4:11)
  6. Electricide (4:04)
  7. Abysmal Misery (Foretold Destiny) (3:57)
  8. Whirlwind of Immortality (5:51)


Line-Up:

Alex Camargo – vocals / bass
Moyses Kolesne – guitar
Max Kolesne - drums