Eridu - Lugalbanda Tipp

Eridu - Lugalbanda
    Extreme Metal

    Label: self-released
    VÖ: 10.05.2019
    Bewertung:8/10

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Ich liebe Debütalben, denn meistens sind die jungblütigen Bands noch voller Energie, Tatendrang und am allerwichtigsten: voller toller Ideen. Und auch wenn die Songs dann in der Garage aufgenommen wurden und dadurch ein wenig Qualität eingebüßt wird, machen die ersten Veröffentlichungen mit am meisten Spaß.

Und so kommt es, dass wir ERIDU in den metallischen Reihen begrüßen dürfen, die nun ihr Debütalbum „Lugalbanda“ unter die Leute mischen und dabei schwarz- und todesmetallische Funken sprühen. Aber Moment mal – so unerfahren klingen die fünf Musiker ja gar nicht! ERIDU stellt nämlich das neue Projekt des Ex-GILGAMESH Masterminds Enki dar, der nun mit ERIDU ein gänzlich neues Kapitel aufschlagen will. Auch der Rest der Besetzung hat bereits mehr oder minder professionelle Luft schnuppern können. Aber wie dem auch sei – die nach der ältesten sumerischen Stadt benannte Band vereint dennoch den Spirit einer jungen Band mit Feuer unterm Hintern mit ihrer jahrelang angeeigneten Professionalität, und das ist in jedem Fall eine sehr gute Kombination.

Wie man dem Albumcover bereits entnehmen kann, nimmt uns die Band mit auf eine Zeitreise. Genau gesagt befinden wir uns zu Zeiten der mesopotamischen Hochzivilisation, eine Welt voller rächender Götter, Bedrohungen und Überweltlichem. Dabei versetzen sie den Hörer gleich zu Beginn in das besagte Setting durch antike Instrumentaltracks („Inanna‘s Favour“) und lassen daraufhin gnadenlos ein brachiales Gewitter auf uns los.

Auch wenn ERIDU offensichtlich ihren Fokus auf das Extremste des Metals zu legen scheinen, wird die Scheibe nicht langweilig. Durch Layering, Clean-Vocals („The Bewitching of Sumer“), langsamere epischere Parts („Astral Warfare“) oder gesprochene Phrasen („The Cavern“) wird ausreichend Abwechslung geboten, um den musikalischen Verlauf interessant zu gestalten. Das absolute Highlight bietet der Titeltrack „Lugalbanda“ ganz zum Schluss, das jedermann zum Headbangen einlädt und sich wie ein windender Wurm bis ins Unterbewusstsein frisst und von dort aus noch einige Tage lang grüßen lässt.

Auch wenn die Musik immer wieder stark an MANTAR, BEHEMOTH oder NILE erinnert, stehen ERIDU mit ihrem antiken Soundbombast recht eigenständig in der Musiklandschaft. Hier sind defintiv Profis am Werk, deren Fantasie durch den Neuanfang beflügelt wurde.

Fazit

„Lugalbanda“ stellt ein solides Gesamtpaket dar, von dem man bekommt, was man erwartet und das unfassbar viel Spaß macht. Die überdurchschnittliche Leistung macht dieses Debüt zu einer wunderbaren Entdeckung dieses Jahres.

 

Tracklist

01. Inanna's Favour
02. Enmerkar
03. Slaves Of Eridu
04. The Cavern
05. Herald Of Heaven
06. Astral Warfare
07. The Siege Of Aratta
08. Hymn For Utu
09. The Bewitching Of Sumer
10. Lugalbanda

Band

Enki - Gesang, Komposition
Azag - Lead-Gitarre
Zahak - Rhythmus-Gitarre, Hintergrundgesang
Martu - Bass
Ishkur - Schlagzeug

Nana

Stile: Atmospheric Black Metal, Stoner Rock, Melodic Death Metal, Metal-/Deathcore, slavischer Postpunk, Synth-Pop

Bands: Altin Gün, Agar Agar, Boy Harsher, Children of Bodom, Mars Red Sky, John Maus, Lorna Shore, Jonathan Hulten, Myrkur, Molchat Doma, Polyphia