Deviloof - Oni Tipp

Deviloof - Oni
    Deathcore

    Label: 9th Records
    VÖ: 19.06.2019
    Bewertung:8/10

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Nach Jahren der Flaute lassen sich japanische Rockbands endlich wieder häufiger in Europa blicken. Dazu gehören DEVILOOF, ein 2015 in Osaka gegründetes Deathcore-Quintett, welches Ende April erstmalig auf europäische Headliner-Tour gehen wird. Jedenfalls ist dies der aktuelle Stand der Dinge – sichere Prognosen lassen sich in Zeiten von Corona keine treffen. Nichtsdestotrotz hat BYE das aktuelle Album der Formation, "鬼" ("Oni“ / zu Deutsch: „Dämon“), genauer unter die Lupe genommen.

Starkes Album mit Einstiegshürde

Denn was die Japaner auf ihrem dritten Studioalbum auf die Beine stellen, verdient Aufmerksamkeit. Im Juni 2018 erschienen, setzt "Oni“ den Weg seiner Vorgänger fort und mischt dem Deathcore-Ansatz in der Tradition von THY ART IS MURDER eine Vielzahl weiterer Einflüsse unter. Da geben brutale Tech-Death-Attacken groovigen Heavy-Metal-Einlagen die Klinke in die Hand, während Sänger Keisuke jeden Millimeter seiner Stimmbänder nutzt.

Das sorgt gerade zu Beginn von "Oni“ für eine relativ hohe Einstiegshürde. Während sich die westlichen Genre-Vertreter meist nicht allzu weit von ihrem Trademark-Sound entfernen, ziehen DEVILOOF bereits im Opener "拷訊惨獄“ sämtliche Register. Die verworrene Songstruktur und wilde Stilwechsel lassen das Stück zu einer Hörakrobatik werden, die letzlich doch irgendwie funktioniert. Nichtsdestotrotz ist es angenehm, dass die Japaner im weiteren Verlauf vermehrt geordnete Töne anschlagen.

So divers kann Deathcore sein 

So avancieren gerade die groovigen "孤独死“ und "アイシテクダサイ“ mit ihren melodischen Refrains zu echten Albumhighlights. Am Ende ist es aber die schiere Abwechslung, welche "Oni“ zu einem brillanten Werk werden lässt. DEVILOOF, und das ist ungewöhnlich für das Deathcore-Genre im Allgemeinen, wiederholen sich nicht, sondern überraschen in jedem Song mit neuen Experimenten.

Da ist klar, dass nicht jeder Versuch ein Volltreffer ist. Während "Dusky-Vision“ tragisch an seinen eigenen Ambitionen scheitert, klingt Live-Kracher "Creepy“ auf Platte nur halb so gut. Doch unter dem Strich agieren DEVILOOF auf einem so hohen qualitativen Niveau, dass es schwer ist, sich dem exotischen Reiz der Platte zu verschließen. "Oni“ ist eine verdammt frische Genre-Interpretation, die mehr Aufmerksamkeit verdient und definitiv eine Empfehlung wert ist!

Tracklist

1.拷訊惨獄 (Goujin Sangoku)
2.「開花」〜鬼の巻〜 (Kaika - Oni ver.)
3.孤独死〜鬼の巻〜 (Kudokushi - Oni ver.)
4.-妖- (You)
5.アイシテクダサイ (Aishitekudasai)
6.Dusky-Vision
7.Murderous Impulse
8.-惑- (Waku)
9.蜘蛛の糸 (Kumo No Ito)
10.Creepy
11.流転 (Ruten)

Tourdaten

29 April - Milan, Italy (Legend Club)
30 April - Montpellier, France (Secret Place)
2 May - Paris, France (Gibus)
3 May - Cologne, Germany (Helios 37)
5 May - Munich, Germany (Feierwerk)
6 May - Budapest, Hungary (Dürer Kert)

Theo

Stile: Heavy-, Power-, Folk-, Pagan-, Symphonic-, Death-, Black Metal, Rock

Bands: Nightwish, Arch Enemy, Amorphis, Children Of Bodom, Audn, The GazettE, Evergrey, Winterstorm, Black Star Riders ...