The Acacia Strain - Slow Decay

The Acacia Strain - Slow Decay
    Deathcore

    Label: Rise Records
    VÖ: 24.07.2020
    Bewertung:7/10

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THE ACACIA STRAIN ist eine der wenigen Bands, welche die Corona-Pause optimal für sich nutzen konnten. Seit Februar durften sich Fans der Amerikaner monatlich über eine neue 2-Track-Single freuen – bis Juni kamen so "D“, "E“, "C“, "A“ und "Y“ als 7‘‘-Platten auf den Markt. Der Sinn dahinter? Langsam in das Thema des neuen Albums "Slow Decay“ einführen, welches die Konzeptreihe mit dem Release am 24. Juli abschließen wird.

Dabei imitiert das inzwischen achte Studioalbum der Formation die Idee der konsekutiven Single-Kampagne. "Slow Decay“ handelt, wie der Titel schon verrät, vom langsamen Niedergang der Menschheit, der irreversiblen Zerstörung der Natur und dem stückweise an die Oberfläche kriechenden Wahnsinn. Das harmonisch anmutende Artwork wird auf groteske Weise von seinem Inhalt karikiert. Die schöne Hülle und der verrottende Kern.

Tracklist mit Köpfchen

Dank der gut durchdachten Tracklist, welche alle Singles in chronologischer Reihenfolge zusammenfasst, ist der rote Faden dieses Konzept stets präsent. Zu Beginn des Openers "Feed A Pigeon, Breed A Rat“ zählt eine Uhr die Sekunden bedrohlich herunter, bevor der Abstieg beginnt. "It Feels Like Hell“, eröffnet Shouter Vincent Bennett das Album – wahrlich.

So ist es nicht verwunderlich, dass "Slow Deacy“ andere Töne anschlägt, als es andere Bands im Spannungsfeld zwischen Death Metal und Core zu tun pflegen. Das neue Werk bemüht sich gar nicht erst, den Horror der Apokalypse durch wütende Gewaltausbrüche und Blastbeat-Gewitter darzustellen.

Zwar gibt es mit "Crippling Poison“ (einem von zwei unveröffentlichten Songs auf "Slow Decay") und dem an LAMB OF GOD erinnernden Song "Seeing God“ durchaus Futter für die Nackenmuskulatur. Insgesamt schlägt "Slow Decay“ allerdings deutlich doomigere Töne an, als es THE ACACIA STRAIN bisher von sich haben vermuten lassen.

Eine Welt wird zu Grabe getragen

So stehen Tracks wie "Solace And Serenity“ oder "I breathed in the smoke deeply, it tasted like death and I smiled“ repräsentativ für ein Werk, welches seinen Schrecken aus seiner Langsamkeit zieht. THE ACACIA STRAIN lassen die Welt nicht brennend untergehen, sie tragen sie zu Grabe. Langsam, beständig, unaufhaltsam. Einen Schritt, einen Song nach dem anderen.

Entsprechend fehlt dem neuen Album der Amerikaner nur eins: die Abwechslung. Denn während "Slow Decay“ seinem Konzept und seinem Namen auf unvergleichliche Weise gerecht wird, fehlen dem Werk unter dem Strich dann doch die ganz großen Highlights. "Slow Decay“ ist düster und ergreifend, gleichzeitig aber trotz toller Gastauftritte auch einen Ticken zu monoton geraten. Als mit "Earth Will Become Death“ schließlich die Totenglocken läuten, rauscht das Album damit haarscharf an einer Empfehlung vorbei.

Tracklist

  1. Feed A Pigeon Breed A Rat
  2. Crippling Poison
  3. Seeing God (feat. Aaron Heard)
  4. Solace And Serenity
  5. The Lucid Dream (feat. Jess Nyx)
  6. I breathed in the smoke deeply, it tasted like death and I smiled (feat. Zach Hatfield)
  7. Crossgates
  8. Inverted Persona
  9. Chhinnamasta
  10. One Thousand Painful Stings (feat. Courtney LaPlante)
  11. Birds of Paradise, Birds of Prey
  12. EARTH WILL BECOME DEATH