Stil (Spielzeit): Death Metalcore (39:49)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media/EMI (18.05.2007)
Bewertung: Einfach nur atemberaubend! (10/10)
Link: http://www.despisedicon.com, http://www.myspace.com/despisedicon
Vor zwei Jahren konnte ich ja noch nur über DESPISED ICON meckern. Zu ausgelutscht sind die Riffs, zu vorhersehbar die Songs, zu wenig Innovation und so weiter und so fort. Dazu muss ich auch ehrlich auch noch heute stehen, „The Healing Process" (2005, Century Media) ist einfach ein nicht ganz so gelungenes Album. Doch wie sieht es 2007 aus? Wie ist „The Ills Of Modern Man" geworden? Mit einem Wort: überragendgroßartigseltenetwasbesseresgehört! Das neue Album der sechsköpfigen Band aus Montreal, Kanada, ist bisher eines der besten Death Metalcore-Silberlinge, die ich dieses Jahr hören durfte. Nicht nur, dass sie, wie es so schön heißt, ihren Stil verfeinert haben, sie haben auch ungemein an Eingängigkeit gewonnen und haben mir mit ihren neuen Songs einfach nur den Kopf weg geblasen.
Man kann die Genialität von „The Ills Of Modern Man" eigentlich kaum in Worte fassen. Da gibt es die extremen Death Metal Parts mit Blasts, Grind und Thrash-Elementen und die vielen Hardcore-Einflüsse, die mittlerweile sogar bis hin zu Bands wie TERROR reichen. Hört Euch zum Beispiel den Song „Quarantine" an und Ihr wisst was ich meine. Dazu kommen die Vocals der zwei Sänger, die noch besser mit ihren verschiedenen Stimmen spielen und somit Grunzen, Frog Noises, Shouts, Screams und andere unmögliche Sounds mit ihren Organen vollbringen. Und die Gitarrenarbeit ist einfach nur genial und hat für mich genau die richtige Mischung aus stumpfer Brutalität und Melodie.
Aufgenommen wurde das Album übrigens von dem ex-DESPISED ICON Gitarristen Yannick St-Amand, der sich mittlerweile einen guten Namen als Produzent gemacht hat und unter anderem für diverse Aufnahmen mit Bands wie BENEATH THE MASSACRE, ION DISSONANCE und NEURAXIS verantwortlich zeichnet. Abgemixt wurde das Ganze dann von Andy Sneap, der spätestens seit den letzten zwei Jahren Allen bekannt sein sollte, da er mittlerweile ja fast alles mixt, was Rang und Namen hat: AS I LAY DYING, CALIBAN, HEAVEN SHALL BURN, JOB FOR A COWBOY usw.
Insgesamt kann ich eigentlich rein gar nichts Schlechtes an „The Ills Of Modern Man" finden. Die Platte ist astrein produziert und hat zehn absolute Hits zu bieten. Davon einmal abgesehen höre ich sie jetzt bestimmt schon seit vier Wochen in Heavy-Rotation und bin immer noch begeistert. DESPISED ICON haben sich um 100 Prozent gesteigert und können spätestens mit diesem Album zu der Speerspitze des Death Metalcore gezählt werden. Daher vergebe ich hoch offiziell die ersten 10 Punkte in diesem Jahr für das wohl bisher beste Album, das ich 2007 hören durfte.