Ein Album mit allen ENDSEEKER-Trademarks – und ein paar Neuerungen
Das ist durchaus erwähnenswert, denn die Truppe aus Hamburg spielt schließlich schwedischen Death Metal alter Schule – da sind die Grenzen klar gesetzt und die Vorbilder immer deutlich hörbar. So ist es auch auf “Mount Carcass”, das wieder alle Trademarks von ENDSEEKER enthält: Groove, Tempo, zündende Riffs und Shouter Lenny, der mit brutalen Growls obskure Geschichten drüberrotzt.
Und, auch das hat sich nicht geändert: ENDSEEKER schütteln ihren Sound wieder auf so hohem Niveau locker aus dem Ärmel, als wäre es ein Leichtes, eine Death-Metal-Hymne nach der nächsten zu schreiben. Auch der schon traditionelle Coversong ist dabei, ENDSEEKER haben sich das Thema des John-Carpenter-Films “Escape From New York” vorgeknöpft – sehr gelungen!
“Mount Carcass”: kompakt, schlüssig und melodisch
“Mount Carcass” ist mit seinen neun Songs kurz und knackig. Das Album ist vor allem von einem stürmischen Punk-Vibe und hervorstechenden Gitarren-Leads getragen. So ist “Mount Carcass” das bislang kompakteste, melodischste und schlüssigste ENDSEEKER-Album, das einem klaren roten Faden folgt.
Auch neu ist, dass sich einige der Texte auf politisches Terrain wagen. Zu dieser leichten Kurskorrektur passt das Artwork, das klar NAPALM DEATHs “Scum” zitiert und trotzdem in der Death-Metal-typischen Schädel-Welt bleibt.
Besser geht Oldschool-Death-Metal derzeit nicht
Es ist eine mutige Entscheidung, reduzierte Songs zu schreiben. Und wenn dann noch so herausragende Stücke dabei sind wie der Opener “Unholy Rites”, fallen kleinere Schwankungen schneller auf. Es gibt auf “Mount Carcass” keine Füller, aber ein, zwei unauffälligere Songs sind schon dabei. Das ändert aber nichts daran, wie geil das Album insgesamt ist – im Oldschool-Death-Metal schwedischer Schule gibt es derzeit keine bessere Band als ENDSEEKER.