Stil (Spielzeit): Metalcore (41:22)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade (19.05.2006)
Bewertung: Ein Rückschritt (5/10)
Link: http://www.cataract.cc
Zu CATARACT braucht man glaub ich nicht viel zu sagen. Jeder, der sich irgendwie mit dem Thema Metalcore beschäftigt, sollte schon mal von der Band gehört haben. Seit 1998 gibt es die Schweizer Vorzeigeformation schon, und seit dem haben sie sich konstant weiterentwickelt, was man auf ihren zahlreichen Alben und 7" bewundern kann. Ich muss allerdings sagen, dass ich CATARACT erst seit ihrem letzten Release „With Triumph Comes Loss" angefangen habe zu schätzen. Davor war mir ihre Musik schlichtweg zu eintönig. Mit „Kingdom" liefern CATARACT ihr mittlerweile viertes Full-Length ab, welches mit glasklaren Sound direkt aus den Händen Tue Madsens daher kommt.
Musikalisch hat sich nicht viel getan. Ihren typischen metallischen Hardcore mit Einflüssen à la SLAYER und BOLT THROWER spielen CATARACT ja bereits seit den frühen Tagen. Insgesamt sind die Songs auf „Kingdom" strukturierter und noch mehr auf den Punkt gebracht. Schnelles Thrash-Gewitter trifft auf superdicke Breakdowns, die jeden zum moshen animieren sollten. Und auch die Metaller haben mit einer Menge Headbanging-Parts viel zu tun.
Das sind natürlich alles Eigenschaften, die auch jede x-beliebige Metalcore-Kombo heutzutage hat. Und genau deshalb sticht „Kingdom" für mich nicht sonderlich aus der Masse heraus, sondern reit sich ein in die lange Reihe der durchschnittlichen Metalcore-Releases. Zudem habe ich das Gefühl, dass für „Kingdom" ganz schön heftig bei anderen Bands gemopst wurde. Paradebeispiel ist der Anfang und gleichzeitig das Strophen-Riff von „On This Graveyard". Vergleicht das mal mit „Reign In Blood" von SLAYER. Auch der Anfang von „Legions At The Gates" klingt sehr 08/15. Andere Parts erinnern mich sehr stark an HEAVEN SHALL BURN oder THE HAUNTED.
Wie dem auch sei, wir hatten hier bei uns auf der Seite ja bereits eine lange Diskussion im Forum über Metalcore-Bands, die bei anderen Bands mopsen. Manche finden es schlimm, andere nicht. Mir ist es eigentlich egal, solange es nicht zu auffällig ist. Aber bei „Kingdom" habe ich fast die kompletten vierzig Minuten das Gefühl als ob ich viele der Parts schon mal gehört hätte. Insgesamt keine Eigenschaft, mit der man eine Platte in Verbindung bringen möchte.
Mein Fazit: Sicherlich ist „Kingdom" kein schlechtes Album. Aber heutzutage muss man meiner Meinung nach schon mit mehr daher kommen als mit Knüppel und Mosh. CATARACT hinken sich selbst hinterher und verschlechtern sich hinsichtlich ihres Vorgängers „With Triumph Comes Loss". „Kingdom" ist somit ein Album, welches ich eigentlich nur Die-Hard-Fans empfehlen kann. Ich selber würde es mir definitiv nicht kaufen.