Amon Amarth - The Great Heathen Army

Amon Amarth - The Great Heathen Army
    Viking Heavy Metal

    Label: Metalblade Records
    VÖ: 05.08.2022
    Bewertung:7/10

    Amon Amarth im Web


Die Wikinger sind los und werden ein weiteres Mal von AMON AMARTH in die Schlacht geführt. „The Great Heathen Army“ markiert das zwölfte Studioalbum der Melodic-Death-Metaller, welches sie zum Release mit einem Überraschungsauftritt auf dem WACKEN OPEN AIR präsentierten.

Atmosphäre und Ziegen

Abermalig haben es AMON AMARTH mit einem ihrer Alben auf Platz #1 der deutschen Albumcharts geschafft. Das knapp 43 Minuten lange Album lädt die Hörer:innen auf neun Tracks ein, Teil der „Great Heathen Army“ zu werden, gegen Sachsen zu kämpfen und in Walhalla den Met der göttlichen Ziege Heidrun zu trinken.

Der Opener „Get in the Ring“ ist typisch AMON AMARTH, Gitarre und Bass geben eine tiefe Melodie vor, Drums setzen ein und nach etwa einer Minute beginnt Sänger Johan Hegg mit einer tiefen gegrowlten Melodie. Musikalisch ihren früheren Openern nicht unähnlich, bekommt man genau das, was man von AMON AMARTH erwartet.

Mit dem Titeltrack „The Greath Heathen Army“ lehnen sich die Schweden ebenfalls musikalisch nicht zu weit aus dem Fenster, beginnen aber mit hervortretenden Melodien in den Gitarren. Eine Komponente, die sich in den weiteren sieben Tracks ebenfalls finden lässt.

Es folgt das erste Highlight des Albums: „Heidrun“, ein Song über die gleichnamige Ziege der nordischen Mythologie beginnt upbeat und lädt mehr als nur zum Headbangen ein. „Heidrun“ besitzt nicht nur einen Groove, der sofort bis in alle Körperteile durchdringt, sondern auch besonders im Refrain absolutes Ohrwurmpotential. Live bietet ein geshoutetes „Who’s the Goat? Who’s the Goat?“ – „Heidrun! Heidrun!“ ähnlich Möglichkeiten der Publikumspartizipation wie „Raise Your Horns“ vom Album „Jomsviking“.

Schwedischer Heavy Metal oder britischer Death Metal?

Stark melodiös sticht auch „Dawn of Norsemen“ heraus. Nach dem typischen AMON AMARTH-Intro entwickelt sich der Song sehr schnell zu einem gut balancierten Melodeath-Song mit einem außergewöhnlich sanften Zwischenpart im MOONSORROW-Charakter.

Als sehr gut gelungener Wortwitz kommt „Saxons and Vikings“ zunächst nur unscheinbar um die Ecke. Zumindest bis zur Feststellung, dass dieser eine Kooperation mit den britischen Heavy-Metallern SAXON ist und Sänger Biff Byford den Part der Sachsen singt. Musikalisch ist „Saxons and Vikings“ eine solide Nummer, die mehr in Richtung Heavy Metal als Death Metal geht.

Den Abschluss macht das sechsminütige „Serpent’s Tail“, welches zunächst langsam und atmosphärisch beginnt und weitestgehend bleibt. Im Refrain beleben die Gitarren das sich sonst etwas in die Länge ziehende Stück ein wenig. Zum Ende legt „Serpent’s Tail“ noch einen Zahn zu und sowohl Gitarren, Drums als auch Gesang treiben sich gegenseitig an, bevor der Song und damit das Album langsam ausklingt.

Fazit

„The Great Heathen Army“ ist ein typisches AMON AMARTH-Album, mit allen Höhen und Tiefen. Einige neue Ideen werden von den Schweden konsequent umgesetzt, radikale Neuerungen sind jedoch nicht vorhanden. Wer die Musik der Band bisher mochte, wird sie auch weiterhin mögen – neue Fans zu gewinnen könnte dem Album aber schwerfallen.

Songempfehlungen

  • Heidrun
  • Saxons and Vikings
  • Dawn of Norsemen

Trackliste:

1. Get In the Ring
2. The Great Heathen Army
3. Heidrun
4. Oden Owns You All
5. Find a Way or Make One
6. Dawn of Norsemen
7. Saxons and Vikings
8. Skagul Rides With Me
9. The Serpent's Trail

AMON AMARTH sind:

Johan Hegg – vocals
Olavi Mikkonen – lead guitar
Ted Lundström – bass
Johan Sönderberg – rhythm guitar
Jocke Wallgren – drums