Obituary - Dying Of Everything Tipp

Obituary - Dying Of Everything
    Death Metal

    Label: Earache
    VÖ: 13.01.2023
    Bewertung:9/10

    Obituary


Beinahe fünf Jahre nach ihrem letzten Album, dem selbstbetitelten „Obituary“, melden sich die Florida-Death-Metal-Veteranen mit ihrem neuen und mittlerweile elften Werk „Dying Of Everything“ zurück. Und das durchaus eindrucksvoll.

Old ist gold

Alle OBITUARY Fans kann ich direkt beruhigen – die Band klingt immer noch, wie sie zu klingen hat: groovend, stampfend und polternd. Mit dem Opener „Barely Alive“ hauen die Jungs auch gleich einen der flotteren Songs des Albums raus. Hier und da blitzen einige Thrashattacken durch. Starker Einstieg.

Und dann kommt schon mein – wahrscheinlich – Ohrwurmhit des Jahres, „The Wrong Time“. Was für ein Riff, eingängig, monoton und ultra groovend. Für mich einer der besten Songs der Band, neben unzähligen anderen Klassikern.

Bei den folgenden Nummern „Without A Conscience“ und „War“ wird etwas auf die Bremse getreten. Der Titeltrack ist dann wieder etwas thrashiger und daher flotter unterwegs. „My Will To Live“ ist ein klassischer OBITUARY-Track, der auch problemlos auf älteren Alben hätte landen können. Darauf folgt die zweite wahnsinnig groovende Walze „By The Dawn“. Sehr gut platzierte Abwechslung.

„Weaponize The Hate“ und „Torn Apart“ kommen auch nochmal flott um die Ecke und ohne großen Firlefanz, bevor das Album mit der Slowmo-Nummer „Be Warned“ aufhört.

Schuster, bleib bei deinen Leisten

Auch auf Album Nummer 11 bleibt sich das Quintett treu. OBITUARY sind und bleiben OBITUARY, auf übertriebenes Gefrickel und unzählige Riffs in vier Minuten durchgeprügelt wird dankenswerterweise verzichtet. Genau das hat Drummer Donald auch mal in einem Interview gesagt:

“We’re like a fine wine. It sounds stupid, but it’s true. We’re honing our skills as musicians individually and as a band. But when it comes to songwriting we’ve always said, ‘Keep it simple, stupid.’ We’ll let other bands get all technical with 6.000 riffs in one song. We like to keep it grooving.”

Man hört dem Album zu jeder Sekunde an, dass hier fünf, mittlerweile ins Alter gekommene, Kumpels Musik machen, an der sie einfach nur Spaß haben wollen. Punkt. Sie wollen und müssen sich keinem mehr beweisen. Auch hierzu gibt es ein passendes Bandzitat, dieses Mal von Sänger John:

"I think it comes down to passion, I say this all the time, but if something’s not fun, I’m not gonna do it. And we’re having more fun than ever.”

Fazit

Auch ich werde bei meiner „Passion“ bleiben und „Dying Of Everything“ abfeiern. Auch, wenn ich sagen muss, dass das Album gerade in der ersten Hälfte unsagbar stark ist, aber hinten raus dann leider etwas nachlässt. Egal, das dürfen OBITUARY, denn diese Herren sind eben nicht mehr die Jüngsten – aber ich fühle ihren Spaß und das brauche und will ich.

Arne

Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore

Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF