Stil (Spielzeit): (Death-) Doom (1:02:13)
Label/Vertrieb (VÖ): Aftermath Music (03.09.07)
Bewertung: 9,5 / 10
Link: http://www.runemagick.se
http://www.myspace.com/runemagick
RUNEMAGICK gehören seit den Tagen von „Darkness Death Doom“, da Nicklas Rudolfsson endgültig den Schwerpunkt von Death auf Doom verlangert hat, zu den vielleicht schwärzesten Kulturleistungen der dem Untergang geweihten Species „Mensch“.
Simple Powerchords, schlichte und schlicht hypnotische Leads, ein sparsamer, aber extrem fieser und bedrohlicher Synthieeinsatz, ein übel drückender Bass, schwer wie flüssiges Blei, ein Drumming, dass, sofern es überhaupt stattfindet, zwischen lahm und „wie gelähmt“ variiert (dafür mit tollen Fillings glänzt) …. All das ergänzt sich zu einem schwarzen Loch, das man entweder „weiträumig ignoriert“ oder das einen verschlingt. Was durchaus zu genießen ist. (Man sollte aber, was den Einsatz chemischer Substanzen beim Hörgenuss angeht, eine gewisse Vorsicht walten lassen.)
Obendrauf --das Häubchen schwarzer Sahne-- das kehlige Grunzen eines Mannes, der nichts und niemanden für das Desaster anklagt, das ihn umgibt: keinen Gott oder Dämon, denn das sind eh Figuren aus dem Märchenreich und jedwede Anklage ist so sinnlos wie das Sein an sich… sondern der uns ganz unaufgeregt und ohne jedes Pathos berichtet, wo der Hammer oder eher: das Schwert des Damokles über uns allen hängt.
Während andere Doomster wie OPETH oder meine Faves MY DYING BRIDE noch immer irgendeine tröstliche, heimelige Schönheit in ihre romantische Melancholie integrieren, regiert bei RUNEMAGIK der wahre Nihilismus. --- Auch der kann schön sein. Und hier ist er es. Aber seine Schönheit ist eiskalt. Die vertonte Leere. Und so wirkt „The Dawn of the End“ immer dann am bedrohlichsten, wenn es minimalistisch wird. –Der 70er Sound (der wieder mehr Richtung DDD geschraubt wurde) tut sein Übriges, die Vergänglichkeit erlebbar werden zu lassen.
„The Dawn of the End“ verlangt intensives Zuhören, obgleich es kein schwieriges, sondern bloß ein schweres Album ist, das nach meinem Empfinden bei acht Stücken mindestens sechs veritable „Hitsingles“ bereithält. Anders gesagt: mag dies auch der perfekte Soundtrack zur Apokalypse sein, so ist dieser keine bloße Klangkollage aus morbiden Sounds, sondern ein Album mit präzise strukturierten Songs. Es läuft unglaublich gut rein und trotz der gewollten Monotonie und Länge der Stücke ist es nicht eine Sekunde langweilig.
Wenn man denn gut zuhört. Also, Augen zu und durch…