Stil (Spielzeit): Metal (22.02.2005)
Label/Vertrieb (VÖ): Lifeforce Records
Bewertung: Eine der besten Metalplatten 2005, 10 von 10 Punkten
Link: http://www.bynightonline.com
Woah! Was ist das denn bitte schön? Wenn man diese Platte hört, fühlt man sich ungefähr wie ein Küken, das von einem 40-Tonner mit 200km/h überfahren wurde. Danach macht sich unverständliches Kopfschütteln breit: „Warum sind manche Leute so unverschämt talentiert?" „Burn The Flags" bietet Schweden-Metal vom aller-aller-feinsten mit so viel Hass, Drive und Dynamik, wie ich es nur selten gehört habe. Hinzu kommt das die Platte exzellent und verdammt böse abgemischt wurde und einem schon beim Opener „Between The Lines" das Blut in den Adern gefriert.
Die fünfköpfige Band aus Falkenberg, Schweden mixt auf ihrem Debut Death und Thrash mit einer gehörigen Portion Hardcore, was der ganzen Sache einen sehr eigenständigen Sound verleiht und By Night so aus der Masse herausstechen lässt.
In der Beschreibung zur CD standen Bands wie z.B. Extol, Meshuggah, Opeth, Entombed oder Burst. All das trifft ausnahmslos zu! Die Band vereint einen dermaßen großen musikalischen Hintergrund, dass ich überrascht bin, dass nicht einfach nur ein billiger Abklatsch der oben genannten Größen als Endprodukt herausgekommen ist. Im Gegenteil: By Night nehmen all diese Einflüsse, werfen sie in einen großen Topf und nehmen sich dann nur das Beste wieder heraus. So kann man immer wieder ihre Inspirationen heraus hören, doch es entsteht nicht der Eindruck, dass die Band „abgeschaut" hätte. Der so oft gehörte Satz „Das habe ich aber schon mal bei Band XY gehört" kommt einem so noch nicht mal in den Sinn.
Natürlich könnte ich jetzt einzelne Parts der Lieder herausgreifen. Dies würde der Band aber nicht gerecht werden. Man muss jedes Lied wirklich als Ganzes erleben!
Auf „Burn The Flags" darf man aber auf keinen Fall sinnloses Geknüppel wie bei so vielen schwedischen Metal-Bands erwarten. Die Songs von By Night bieten dermaßen viel an Melodie und Groove, dass sich so manche Emo- oder Hardcore-Band verstecken muss. An den Vocals liefert Sänger Adrian Westin darüber hinaus eine Glanzarbeit in Sachen schreien ab und setzt der aggressiven bis melancholischen Musik seiner 4 Bandkollegen so das Sahnehäubchen auf!
Mein Fazit lautet: Rennt am 22. Februar sofort zu dem CD-Dealer eures Vertrauens und kauft diese CD! Wer nur entfernt auf Metal steht wird diese Band lieben. Meine Anspieltips sind die Songs „Raise Your Voice" und „Unseen Oppression".
Eigentlich soll man sich ja gerade im Januar noch nicht so weit mit Jahresplatzierungen aus dem Fenster lehnen, doch in meiner persönlichen Platzierung der besten Alben dieses Jahres landet diese CD auf jeden Fall unter den ersten zehn!