Cryptic Voice - Access Denied


Review

Stil (Spielzeit): Death Metal (54:20)
Label/Vertrieb (VÖ): STF Records (8.10.2007)
Bewertung: Überraschend. [7/10]
Link: http://www.crypticvoice.com

Sieht man von dem Front-Cover, was sehr schön ins Auge fällt einmal ab ist die Rundum- Ausstattung des Albums zwar durchschnittlich aber mit recht viel Liebe gemacht. Zunächst als CRIMSON unterwegs gibt es CRYPTIC VOICE nun schon länger als ein Jahrzehnt. Keine wirkliche Sensation aber ein solides, einfallsreiches und mit viel Herzblut und Hingabe getauftes Album können Neugierige nun Anfang Oktober dieses Jahr erstehen.

Das ganz ansehnliche Cover vermittelt allerdings nicht ganz den richtigen Eindruck über den Inhalt von "Access Denied". Anstatt ausladender, herbstlicher, progressiver Kunststückchen mit langen Instrumental-Passagen gibt es hier geradlinigen Death Metal mit vielen Spielereien. Soli und Rhythmusexperimente gestalten das Resultat abwechselungsreich und kurzweilig. Natürlich wird auch im beiliegenden Pressetext der ein oder andere Vorzug gelobt und obwohl ich nicht genau weiß was die Verfasser des Textes mit Gitarrenleads mit "Wah-Wah-Effekt" meinen, klingt das ziemlich treffend. Simple und eher hektische Melodien ohne groß-hörbare Ausschläge ziehen ihre Bahnen und wirken weder störend noch aufdringlich. Stuck in Form von Didgeridoo-Klängen, Sprachfetzen oder den eben angeschnittenen Rhythmusexperimenten verleiht dem Gesamtbild einen vielfarbigen, wenn auch nicht wirklich notwendigen Anstrich.
Das Schlagzeug feuert in Salven, die oftmals mit unerwarteten Einsätzen überraschen. Hektische Pausen und Brüche machen die Stücke wahrscheinlich zu ermüdenden Fingerturnereien an den Siebensaitigen auf der Bühne.
Die Stimme flattert meist guttural und doch abwechselungsreich durch die verspielten Stücke und rahmt die wilden Ausbrüche der instrumentalen Fraktion ein. Geheimnisvolles Flüstern oder sogar im Ansatz Sprechgesang findet man hier und dort und es wirkt überraschenderweise kein Stück albern, unpassend oder aufgesetzt.
Wider Erwarten sind die dreizehn Stücke jedoch alle nahezu gleich lang und nicht ganz so verschieden, wie sich das hier lesen mag; aber ich meine: Wir thematisieren hier immer noch Death Metal im weitesten Sinne. Auf Ein- oder Ausleitungen und Zwischenspiele wird weitestgehend verzichtet.
Manchmal wiederholen sich die Spielereien, was sich dank dem ohnehin relativ geringen Druck in streckenweise Langatmigkeit verläuft. Thematisch wird zu einem Rundumschlag angesetzt was aber wieder die Vielseitigkeit von "Access Denied" betont.
Gekonnt wurden hier die verschiedensten Aspekte des Death Metal zu einem Album verflochten in dem ein roter Faden und ein distinktiver Ton immer noch hörbar ist. Die Langatmigkeit beschränkt sich auf wenige Einzelschicksale in der ersten Hälfte des Albums und ist schnell vergessen. Was bleibt ist ein gelungener Sprössling in dem man die investierte Arbeit und Spielfreude gleichermaßen findet. Wer es modern, experimentierfreudig und dennoch direkt mag kann hier also getrost ein Ohr drauf werfen!